Der Kaffeebecher mit seinem Fingerabdruck in dem aufgefundenen gestohlenen Auto wurde ihm zum Verhängnis. Ein 23-jähriger Litauer wurde daraufhin in seiner Heimat verhaftet und nach Deutschland ausgeliefert.
Staatsanwaltschafts-Gruppenleiter Dr. Marco Heß warf dem gelernten Automechaniker am Donnerstag vor dem Schöffengericht vor, zusammen mit einem Weiteren, im März letzten Jahres in Erbendorf einen ein Jahr alten BMW 525 Touring gestohlen zu haben. Weil der Nutzer des Firmenwagens ein Ortungssystem eingebaut hatte, um seine Firmen-Fahrten gegenüber dem Finanzamt nachweisen zu können, konnte der Wagen bis nach Polen verfolgt werden. Zwei Polizisten stellten ihn in einem Waldstück an der Grenze zu Weißrussland sicher. Es waren bereits russische Kennzeichen angebracht. Der Motor lief.
Rechtsanwalt Jacinevicius Mindaugas (Berlin) erklärte für seinen Mandanten, dass dieser beim Diebstahl nicht dabei gewesen war. Lediglich als Fahrer Richtung Russland habe er fungiert. Lohn habe er keinen erhalten. Zum eigentlichen Dieb wolle er keine Angaben machen. Ein Weidener Kriminalhauptkommissar sagte als Zeuge aus, dass der Angeklagte schon im Zusammenhang mit Autodiebstählen vor einigen Jahren aufgefallen war, bei denen die Polizei eine litauische Tätergruppe im Visier gehabt hatte. Daher habe man seine Fingerabdrücke im System gehabt. Wegen der Diebstahlssicherung des BMW seien zum Knacken des Fahrzeugs mindestens zwei Personen erforderlich, so der Polizist. Dies soll, nach Anordnung von Richter Hubert Windisch, durch ein Gutachten überprüft werden. Außerdem müssen die beiden polnischen Polizisten gehört werden. Windisch setzte den Prozess bis auf Weiteres aus.
Der Verheiratete, der nun schon ein halbes Jahr in U-Haft sitzt und wegen sehr beschränkter Mittel keinen Besuch seiner Frau bekommen hat, bleibt vorerst weiter in der JVA Weiden.













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