"Was bedeutet es, Mensch zu sein?"– Antworten auf diese Frage will die Künstlerin Malwine Stauss in ihrer Sonderausstellung “Flügel aus Erde” im Internationalen Keramikmuseum in Weiden plastisch darstellen. Die Vernissage am Sonntagvormittag lockte zahlreiche Kunstliebhaber an. Auch die Künstlerin selbst war anwesend. Noch bis zum 9. November zeigt sie im Muttone-Raum des Museums ihre Arbeiten aus verspielten Keramikfiguren und Papier.
Die 32-jährige Frau ist gebürtige Dresdnerin und studierte zunächst Grafikdesign und Illustration. Sie wohnt heute in Leipzig. Aus ihrer ursprünglichen Praxis entwickelte sie später eine eigenständige, skulpturale Formensprache in der Keramik. Ihre glasierten Tonskulpturen strahlen fröhliches Selbstbewusstsein, Warmherzigkeit und Optimismus aus.
Ihre Arbeiten sind weit mehr als nur dekorative Figuren. Sie sind vielmehr fremdartige Persönlichkeiten. Ihre Werke scheinen aus einer anderen Welt zu stammen und werfen einen überraschend einfühlsamen Blick auf das Menschsein. Stauss lässt sich für ihre Arbeiten gerne von Science-Fiction und Fantasy inspirieren. Die ausgestellten Figuren erinnern an Fabelwesen, Mischwesen oder futuristische Archetypen.
Die Künstlerin bewegt sich bewusst außerhalb gängiger Normen und lädt dazu ein, neue Perspektiven zu entdecken. Trotz ihrer Verspieltheit tragen die Skulpturen tiefere Bedeutungen in sich. Sie thematisieren Identität, Zugehörigkeit, Verletzlichkeit und Hoffnung. Vor allem geht es um zeitgenössische Keramikkunst, die weit abseits des Mainstreams liegt. Die Sonderausstellung ist während der Öffnungszeiten des Keramikmuseums Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen zu besichtigen.
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