Bei der Mitgliederversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Neustadt-Süd im Postkellersaal in Weiden ließ Vorsitzender Burkhard Irlbacher über eine Satzungsänderung abstimmen. Diese wurde einerseits gendergerecht ausformuliert. Außerdem wurde der Geschäftsbezirk erweitert. Künftig zählten auch Floß, Flossenbürg und Waldthurn zum Einzugsbereich.
Im Rahmen der Versammlung gab Forstdirektor Gerhard Hösl einen Einblick in die aktuelle Situation des Oberpfälzer Waldes. Der Tanne gehöre hier die Zukunft, damit nahm er vor allem Bezug auf den Klimawandel. Die Tanne sei hitzeresistenter als die Fichte und sei weniger anfällig für den Borkenkäfer. Sie sei ein Tiefwurzler und könne deshalb längere Trockenphasen vertragen, die zweifelsohne zunehmend auch die Oberpfalz erreichten. "Außerdem ist die Tanne eine der Hauptbaumarten in unserer natürlichen Waldgesellschaft im Oberpfälzer Wald."
Dann ging Hösl näher auf den Tannenbestand im Kirchenwald Luhe ein. "Ein einzigartiger Bestand in unserem Amtsbezirk." DNA-Untersuchungen durch das Amt für Waldgenetik an den Bäumen hätten ergeben, dass es hier wenigstens zwei Generationen an Tannen gebe. "Die ältesten sind 150 Jahre alt." Ein natürliches Vorkommen also. Und mit seinen vier Hektar Größe erfülle der Wald auch die Mindestvoraussetzungen für die Zulassung zum Erntebestand.
"Muss ein russischer Staatschef erst einen Krieg beginnen, damit die Produkte aus dem Wald wieder 'in' sind?" Diese Frage warf Geschäftsführer Michael Buck in den Ring. Er umrahmte seinen Bericht mit Schlagwörtern wie Brennholzrun, Materialknappheit, alternative Energien und unsichere Märkte. Ende 2022 sei die Förderung des klimaangepassten Waldmanagements angelaufen. Einer Entscheidung des Europäischen Parlaments zufolge, werde die Nutzung erneuerbarer Energien bis 2030 um 40 Prozent gesteigert. Waldholz zähle dann nicht mehr dazu. Die Gemeinschaft habe 2022 insgesamt 95.000 Euro für Forstmaterialien ausgegeben.
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