„Wir haben uns für unser Projekt Bilder ausgesucht, die wir unserer Persönlichkeit geschuldet, weiterentwickeln wollen“, sagte Claudia Fleischer, angehende Erzieherin an der Fachakademie für Sozialpädagogik Neustadt. Bestehende Bilder wurden auf Kopierpapier in schwarz-weiß ausgedruckt und wurden von den 15 Erzieherinnen, darunter ein Erzieher, nach ihrem Gusto kunstvoll ausgestaltet. Das Ganze nannte sich „Art Night – Let’s talk about …“ und fand in den Räumen des Kunstvereins statt.
„Für uns ist das ein Versuch“, sagte Projektleiterin Sabine Sailer. „Denn unsere Fähigkeiten liegen weniger im Kunstbereich. Wir sind eher lebenskünstlerisch unterwegs.“ Das Tolle an der Veranstaltung: Man konnte nicht nur fremde Kunstwerke betrachten, sondern selbst Hand anlegen. Die Motive waren selbst gewählt: Tiere, Portraits oder Gebäude. Die nötigen Materialien stellte die Fachakademie zur Verfügung. Näheres erläuterte Roland Kusche, Leiter der Fachakademie für Sozialpädagogik.
Wolfgang Herzer vom Kunstverein fand die Idee hervorragend. „Weil wir ja schon seit längerem einen erweiterten Kunstbegriff verfolgen, bei dem nicht mehr nur die Upper-Class-Kunst gehandelt wird, sondern wir wollen sehen, wie der kreative Prozess auf allen gesellschaftlichen Ebenen funktionieren kann.“ Dem wolle man entgegenkommen, um hierdurch die unterschiedlichen Szenen auf künstlerischem Gebiet zu vernetzen.
Die Fachakademie sei prädestiniert für dieses Ziel, weil sie ja qua Beruf Kreativität in die Bevölkerung bringe. „Sie ist ein guter Adressat.“ Für den Kunstverein sei es sehr erfreulich gewesen, zu erleben, dass das Raumangebot seit Jahren angenommen werde. „Wir mussten gar nicht viel tun. Das hat sich herumgesprochen. Hier können die Leute Kunst auf allen Ebenen praktizieren und hier braucht man kein entsprechendes Studium mit Staatsexamen und Hemmschwellen vorzulegen.“













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