Weiden in der Oberpfalz
08.01.2020 - 14:51 Uhr

Freundeskreis der Evangelischen Akademie: Vorträge mit viel Aktualität

Wer sich mit den wichtigsten Themen der heutigen Gesellschaft beschäftigen will, kommt an der Vortragsserie des Freundeskreises der Evangelischen Akademie Tutzing kaum vorbei. Hintergrundinfos bestimmen das neue Halbjahresprogramm.

Das neue Halbjahresprogramm ist fertig. Die Sprecher des Freundeskreises Weiden der Evangelischen Akadmie Tutzing (von links) Friedrich Gollwitzer, Uta Doenitz, Karin Holl, Ehrenfried Lachmann und Professor Fritz-Dieter Doenitz stellen es vor. Bild: Bühner
Das neue Halbjahresprogramm ist fertig. Die Sprecher des Freundeskreises Weiden der Evangelischen Akadmie Tutzing (von links) Friedrich Gollwitzer, Uta Doenitz, Karin Holl, Ehrenfried Lachmann und Professor Fritz-Dieter Doenitz stellen es vor.

„Wir wollen ein breites Publikum ansprechen, das sich mit aktuellen Themen der Zeitgeschichte vertieft beschäftigen will“, kommentiert Ehrenfried Lachmann, Sprecher des Freundeskreises, die neue Vortragsserie. Schon der erste Vortrag am Montag, 13. Januar, erfüllt diesen Anspruch in ganz besonderem Maße.

Fast täglich erscheint die Türkei in den Schlagzeilen der Presse. Das Land ist nach Jahrzehnten der Demokratisierung wieder zu einer autoritären Herrschaft zurückgekehrt. Warum das so kam, erläutert an diesem Abend der Orientexperte Professor Peter Pawelka aus Tübingen. Sein Thema lautet „Die osmanische Türkei: Orientalisches Krisenmanagement am Rande Europas“. Mancher Zuhörer wird dabei überrascht sein zu hören, dass weniger der Machthunger Erdogans, sondern andere Gründe für diese Entwicklung entscheidend waren.

Gut vier Wochen später am 17. Februar folgt der zweite Vortrag der neuen Serie. Auch dabei geht es um Fragen der Lebenswirklichkeit. „Das Geheimnis des Lebens“ hat der Buchautor und evangelische Pfarrer im Ruhestand, Volker Zuber aus Fürth, seinen Vortrag überschrieben. Im mittelfränkischen Raum genießt der Referent hohes Ansehen. Volle Zuhörersäle, gerade in den vergangenen Monaten, garantieren dafür, dass Zuber auch in Weiden sein Publikum faszinieren wird. Ihm geht es einerseits darum, wie Leben überhaupt entstanden ist und funktioniert, welche Rolle dabei Geist und Bewusstsein spielen und unter welchen Bedingungen heute dieses Leben stattfindet. Dass bei dem Vortrag des Pfarrers auch religiöse Themen eine Rolle spielen versteht sich von selbst.

Im dritten Vortrag am 16. März wird RAF-Zeitgeschichte des späten vergangenen Jahrhunderts von prominenter Seite wieder aufgerollt. Es spricht der aus zahlreichen Rundfunk und Fernsehsendungen bekannte emeritierte Chemieprofessor Michael Buback, Sohn des 1977 ermordeten Generalbundesanwalts Siegfried Buback. Er berichtet, dass er 30 Jahre nach der Ermordung seines Vaters viele Ungereimtheiten bei der juristischen und polizeilichen Aufarbeitung des Mords festgestellt habe. Wie schon in seinem Buch, das dieselbe Überschrift wie der Vortrag „Der zweite Tod meines Vaters“ trägt, wird im Vortrag über die Rolle der Geheimdienste bei diesem Mord gesprochen.

Am 27. April geht es dann unter dem Thema „Login für die Freiheit“ um den digitalen Überwachungskapitalismus. Eric Dolatre, einer der Gründer des Internet-Dienstleisters GMX, referiert zusammen mit dem Journalisten Thilo Komma- Pöllath. Gesprochen wird darüber, ob man Kundendaten verkaufen darf und wie man sich gegen digitale Überwachungs- und Unterwerfungsmethoden wehren kann.

Abgeschlossen wird die Vortragsreihe am 18. Mai mit dem Auftaktabend zur diesjährigen Studienfahrt des Freundeskreises. Am 25. und 26. Juni wird die Studienfahrt zur Bayrischen Landesausstellung „Stadt befreit, Wittelsbacher Gründerstädte“ nach Friedberg, Aichach und Augsburg führen. Am Auftaktabend werden die Studienfahrt und die Landesausstellung ausführlich vorgestellt. Näheres wird noch bekanntgegeben, allerdings können Anmeldungen zur Studienfahrt bereits heute an dr.lachmann[at]gmx[dot]de erfolgen. Alle Vorträge beginnen um 20 Uhr und finden im Martin-Schalling-Haus, Hans-Sachs-Straße 19 in Weiden, statt.

 
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