"Sie stehen nun an der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt", betonte die Leiterin des Kepler-Gymnasiums, Oberstudiendirektorin Sigrid Bloch, am Freitagabend bei der feierlichen Verabschiedung der Abiturientinnen und Abiturienten in der Mensa. Ratschläge und Tipps könnten da nicht schaden. Denn die kommende Zeit werde weichenstellend sein. Die größte Neuerung sei ihrer Meinung nach die Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz, die auch Arbeitsplätze verändern werde. "Was für eine Chance für uns alle."
Das Abitur stand zwar unter dem Motto "Glücksspiel". Viele Abiturienten benötigten zum Erfolg aber weit mehr als nur Glück. Die allermeisten setzten auf Können. Viermal tauchte deswegen die Note 1,0 im Hochschulreifezeugnis auf. Was nicht von ungefähr kommt. Es gab insgesamt 15 glatte Einser. 74 Abiturienten hatten bestanden, davon 20 mit einer "Eins" vor dem Komma. Die Schulleiterin definierte Glück über den Erfolg hinaus. "Sie haben Glück, in einer Zeit zu leben, in der die beruflichen Möglichkeiten immens sind. Die Gesellschaft braucht Sie. Ob als Handwerker, in sozialen Berufen, in der Verwaltung oder welchen Weg Sie auch immer einschlagen."
"Zur Lösung des Klimaproblems, des Artensterbens, der Energiefrage, der weltweit vorhandenen politischen und sozialen Ungerechtigkeiten samt der schrecklichen Kriege rund um den Globus, stehen Ihnen Wege offen, entscheidende Weichenstellungen vornehmen zu können." Jeder sollte seine Stärken kennen und nutzen. Sie sei sich sicher, dass die Lehrkräfte den Abiturienten die Kompetenzen des 21. Jahrhunderts nähergebracht hätten, die da lauteten: Kommunikation, Kollaboration, kritisches Denken und Kreativität. "Von Herzen wünsche ich Ihnen, dass Ihr weiterer Lebensweg stets unter einem guten Stern stehen möge."
Schulbeste mit der Note 1,0 ist Lara Schuh. Ebenfalls 1,0 erzielten Anastasia Kachan, Margaretha Graml und Philipp Schwemin. Gefolgt von Lukas Reil (1,1), Sarah Hentschke und Rebecca Michl (beide 1,2), Franziska Stangl (1,3), Janik Rohn (1,4) sowie Noah Schindler, Tomo Klier, Hannes Liebermann, Maria Hesel, Luisa Miederer und Ronja Militsch (alle 1,5). Ebenfalls über eine "Eins" vor dem Komma freuten sich Nick Hartmann, Jonas Völkl, Lucas Kastl, Joël Waldt und Hugo Hes.
Der Feier war eine ökumenische Andacht in St. Michael vorangegangen. Gestaltet wurde sie von Michaela Lindner, Johann Schärtl und Peter Schönberger. Die Zeugnisverleihung wurde von der Big Band umrahmt. Sebastian Buhl würdigte für die OTH die Seminararbeit von Lukas Reil als die beste im MINT-Bereich. Der Elternbeiratsvorsitzende Michael Kraus formulierte die dringliche Bitte, die Abiturienten mögen das Gut "Freiheit" in diesem Land schätzen und schützen. Veit Wagner warb für den Förderverein. Abiturientinnen und Abiturienten sprachen launige und bewegende Worte.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.