Weiden in der Oberpfalz
23.01.2019 - 15:57 Uhr

Fürs neue Tierheim weiter auf Einkaufskurs

Das Nachbargrundstück des Tierheims hat die Stadt bereits dazugekauft. Nun zeigt sich, es braucht noch mehr Fläche für den Neubau des Tierheims. Das kostet. Und auch für den Bau selbst scheint mehr Geld nötig zu sein als gedacht.

Die Katzen im Tierheim dürfen gespannt sein: Es tut sich etwas in Sachen Neubau. Allerdings schnellen auch die Kosten in die Höhe, warnt die Stadtverwaltung. Bild: Gabi Schönberger
Die Katzen im Tierheim dürfen gespannt sein: Es tut sich etwas in Sachen Neubau. Allerdings schnellen auch die Kosten in die Höhe, warnt die Stadtverwaltung.

Da werden die Mitglieder des Stadtrats am Montag, 28. Januar, die Ohren spitzen: Die Verwaltung weiß nun, dass der Tierheimneubau rund 4,3 Millionen Euro kosten wird. Das jedenfalls veranschlagt der Architekt für das Projekt. Zugleich wird sich laut Verwaltung "eine mögliche Förderung in engen Grenzen halten". Bayernweit seien im Doppelhaushaus für 2019/2020 Fördermittel für Tierheime von nur 2 Millionen Euro vorgesehen. Blieben mindestens 2,3 Millionen Euro, die die Stadt zu stemmen hat.

Obendrein werden wohl weitere Grundstückskäufe in der Stadtkasse zu Buche schlagen. Denn wird das neue Tierheim eingeschossig gebaut, weil das laut Architekt wesentlich günstiger komme, braucht es mehr als nur die 2700 Quadratmeter an zusätzlicher Fläche, die das von den Bayerischen Staatsforsten gekaufte Nachbargrundstück zu bieten hat. Die Stadtverwaltung schlägt deshalb vor, "die bestehenden Auslaufflächen und auch die bebauten Grundstücke des Tierschutzvereins komplett anzukaufen und damit einen Neubau unter Parallelbetrieb des bisherigen Tierheimes inklusive einer kostensparenden Erschließung über die bisher schon vorhandenen Grundstücksanschlüsse zu erreichen". Der Vorteil liegt für die Stadtverwaltung auf der Hand: "Sämtliche nötige Flächen wären damit in der Hand der Stadt."

Aktuell ist der Betrieb des stark maroden Tierheims übrigens gesichert. Mit Blick auf die Bauzeit für das neue Tierheim hat die Stadt laut Verwaltung die Betriebserlaubnis unter nach dem Tierschutzgesetz notwendigen Auflagen und Einschränkungen bis Ende 2020 erteilt. Zudem ermittelt der Architekt gerade die Abrisskosten für das bisherige Tierheim. Stehen sie fest, wird der Tierschutzverein laut Stadtverwaltung ein Angebot für den Verkauf seiner Grundstücke an die Stadt abgeben.

Gespart werden soll aber auch. Zum Beispiel in der Raumplanung. Demnach werde eine Korrektur im Katzenbereich vorgenommen. Die Fläche für die Stubentiger inklusive Auslauf umfasse demnach 157 Quadratmeter weniger und kommt nun auf insgesamt rund 3000 Quadratmeter. Das entspreche den Mindestanforderungen des Tierärztlichen Vereins für Tierschutz. Für Hunde sind nach der Tierschutz-Hunde-Verordnung 10 Quadratmeter Boxenfläche einzuplanen.

Erst Ende Februar wird sich weiter der Kopf über Einsparpotenzial zerbrochen. Dann erwartet die Stadt den Architekten zu einem dritten Arbeitsgespräch. Darin werden wohl auch die Wünsche des Stadtrats zu Gehör kommen, sofern sie in der Sitzung am Montag im Neuen Rathaus, Beginn 15 Uhr, dazu geäußert und mehrheitlich beschieden werden.

Hintergrund:

Zum Schicksal von Fundtieren

Aktuell hat der Tierschutzverein Weiden neben der Max-Reger-Stadt mit 25 von 38 Kommunen im Landkreis Neustadt/WN wirksame Interimsverträge zur Fundtieraufnahme geschlossen. In den nächsten Wochen will die Stadt Weiden die Veterinärabteilung des Landkreises Neustadt/WN sowie die Polizei zu Informationsgesprächen einladen. Thema werden hier unter anderem die aus Quarantänezwecken nötigen Bereiche im neuen Tierheim. Dabei weist die Stadt darauf hin, dass erst vor wenigen Wochen im Zuständigkeitsbereich des Landkreises, nämlich an der A6 bei Pleystein, 37 Tierwelpen aufgegriffen worden sind. Dementsprechend deutlich heißt es im Vorlagebericht für die Stadträte zum Tierheimneubau: "Auch die finanzielle Beteiligung des Landratsamtes als Staatsbehörde wegen der gewünschten Quarantänebereiche für Tierwelpen wird neu zu verhandeln sein."

37 Hundewelpen in ein Auto gepfercht

 
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