Weiden in der Oberpfalz
26.12.2018 - 11:17 Uhr

Geheimnis der Weihnachtsnacht

In der Christnacht offenbart sich uns Gott, und bleibt dennoch ein Geist. Dekan Wenrich Slenczka geht dem Weihnachtsgeheimnis in der Christmette in St. Michael auf den Grund.

Ein kleiner, grüner Außerirdischer beobachtet beim Krippenspiel in St. Michael von seinem Raumschiff aus die Geburt Jeus. Bild: Kunz
Ein kleiner, grüner Außerirdischer beobachtet beim Krippenspiel in St. Michael von seinem Raumschiff aus die Geburt Jeus.

Am Nachmittag erklärten Kinder beim Krippenspiel einem staunenden Außerirdischen, der mit seinem Raumschiff auf der Kanzel in der St. Michaelskirche gelandet war, die Weihnachtsgeschichte. Dekan Wenrich Slenczka stellte dann in der Christnacht den Gedanken der Fleischwerdung Jesu in den Mittelpunkt seiner meditativ geprägten Predigt. Dabei berief er sich auf den ersten Brief des Apostel Paulus an Timotheus.

„Er ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist.“ Allenfalls könne ein nicht gläubiger Mensch sagen, dass er dieses Geheimnis nicht verstehe, oder nicht verstehen wolle. Im Gegensatz zu einem Rätsel, lasse sich nämlich ein Geheimnisse auch nicht lösen. Ein Geheimnis bleibe ein Geheimnis. Gott, der Geist sei, offenbare sich im Fleisch, bleibe aber zugleich Geist.

„Da wird er nicht gesehen, nicht verstanden, bleibt ein Geheimnis.“ Durch die Offenbarung des Geistes im Fleisch, sei Gott nicht fern, feindlich oder überheblich. „Es geht uns an, wenn Gott einer von uns ist, mitten unter uns ist.“ Alles was die Menschen an Weihnachten machten, und sei es noch so säkular und profan: „Es hat etwas mit dem zu tun, der sich im Fleisch offenbart.“

Das Geheimnis der Fleischwerdung habe zunächst die Hirten auf dem Feld erreicht. „Sonst hätte es niemand erfahren. Es wäre ein Kind geblieben im Stall. Vom Geist hätte niemand etwas gehört.“ Es sei das Geheimnis des Glaubens, dass die Menschen an Weihnachten feierten, das sie zusammenrufe. „Sie kommen in die Kirche wie an keinem anderen Tag im Jahr.“

Das Geheimnis der Geburt Jesu entfalte seine Kraft, „indem Christus in der Welt geglaubt wird. Dem kann man sich nicht entziehen.“

Glaube sei kein Lehrsatz, wie der eines Pythagoras. Glaube bedeute, sich in dem Kind der Krippe selbst zu erkennen. Es sei eine gewaltige Freiheit, an Gott zu glauben. „Wenn ich selber sagen kann: Geglaubt in der Welt, geglaubt auch bei mir.“ Um diese Freiheit zu erfahren, reiche ein Menschenleben nicht aus. „Erst recht reicht kein einzelner Feiertag im Jahr.“

Dekan Slenczka mit Blick auf das Bild auf dem Faltblatt, das zum Gottesdienst aufgelegt war: "Dem kleinen Kind gebührt ein großer Rahmen, golden, in Marmor gefasst und riesengroß und jeden Tag betrachtet." Umrahmt wurde die Christnacht von Chor, Streichinstrumenten und Orgel unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Hanns-Friedrich Kaiser.

Bereits am Nachmittag war die Kirche zum Krippenspiel in St. Michael gut besucht. Bild: Kunz
Bereits am Nachmittag war die Kirche zum Krippenspiel in St. Michael gut besucht.
Zur Christvesper um 17 Uhr kamen die evangelischen Christen zahlreich in St. Michael. Bild: Kunz
Zur Christvesper um 17 Uhr kamen die evangelischen Christen zahlreich in St. Michael.
 
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