Weiden in der Oberpfalz
25.01.2019 - 17:08 Uhr

Geheimplan geplatzt

Die SPD nominiert am 2. Februar Jens Meyer zum OB-Kandidaten. Der Bürgermeister bereitet den anderen Parteien Kopfschmerzen. Wen dagegen stellen? Vielleicht eine gemeinsame Bewerberin? Eine interessante Idee ist jetzt allerdings geplatzt.

Mancher Stadtrat hätte sich das gewünscht: Dass Barbara Klepsch aus Annaberg-Buchholz Nachfolgerin von OB Kurt Seggewiß wird. Die Weidener Ehrenbürgerin wird aber im Herbst in den sächsischen Landtag einziehen. Bild: karin
Mancher Stadtrat hätte sich das gewünscht: Dass Barbara Klepsch aus Annaberg-Buchholz Nachfolgerin von OB Kurt Seggewiß wird. Die Weidener Ehrenbürgerin wird aber im Herbst in den sächsischen Landtag einziehen.

Ein gutes Jahr vor den Kommunalwahlen Mitte März 2020 stehen die Parteien mit Ausnahme der Sozialdemokraten noch mit leeren Händen da. Das heißt allerdings nicht, dass es hinter den Kulissen ruhig zugeht. Geheime Gespräche sind schon viele geführt worden. Dabei entwickelte die Bürgerliste die Idee, eine Bewerberin mit Erfahrung ins Rennen gegen Meyer zu schicken, die auch von der CSU mitgetragen werden könnte: Barbara Klepsch.

Die 53-Jährige war bereits 13 Jahre, von 2001 bis 2014, Oberbürgermeisterin von Weidens Partnerstadt Annaberg-Buchholz. Davor war sie dort für die Finanzen des Krankenhauses und der Stadt zuständig. Auch die Landespolitik ist ihr nicht fremd. Seit 2014 ist Klepsch im Freistaat Sachsen Ministerin für Soziales und Verbraucherschutz. Das Amt gerät allerdings in Gefahr, wenn im Herbst Landtagswahlen sind. Die CDU wählte sie zwar vor einigen Monaten zur Direktkandidatin in Dresden 7, aber das ist angesichts einer starken Linken und einer starken AfD eine sehr wacklige Angelegenheit. Ohne Absicherung auf der Landesliste der Christdemokraten wäre sie wohl für die Aufgabe in Weiden zur Verfügung gestanden.

Diese Absicherung kam aber vor wenigen Tagen. Und wie.Die CDU wählte sie hinter Ministerpräsident Michael Kretschmer mit 91,9 Prozent auf Platz 2 der Landesliste. Damit wird sie dem neuen Landtag sicher angehören.

Dem Vernehmen nach hat die Bürgerliste noch ein Eisen im Feuer. Allgemein steht das Thema Kommunalwahlen bei einem Treffen bis Mitte Februar auf der Tagesordnung der Gruppierung. Fest steht inzwischen, dass die Freien Wähler und die FDP mit eigenen Listen in die Stadtratswahlen ziehen werden. Die FW rechnen mit 30 Kandidaten, die Freien Demokraten mit rund 15. Dabei ist ihnen für die Liste ein interessanter Spitzenkandidat quasi in den Schoss gefallen: der vor Kurzem neu in den Landtag gewählte Christoph Skutella. Man kann aber davon ausgehen, dass Bürgerliste, FW und FDP auch 2020 wieder eine Fraktionsgemeinschaft bilden werden.

Damit sind wie bei der CSU, von der bisher offiziell wenig verlautet, außer, dass ein Zeitplan steht und die Nominierungsversammlung am 9. Mai stattfinden soll. Fraktionschef Wolfgang Pausch, dem nachgesagt wird, dass er trotz seiner Klatsche 2014 gegen Seggewiß nun gegen Meyer antreten will, äußert sich nicht und verweist auf den Kreisvorsitzenden. Stephan Gollwitzer betont, dass alle Stadträte wieder antreten wollen. Er verspricht eine gute Mischung auf der Stadtratsliste. Bei der OB-Kandidatur sei man auf einem guten Weg. Gollwitzer spricht von einer Person, in der sich die CSU-Familie gut wiederfinden wird. Im politischen Umfeld wird spekuliert, dass aktuell aus der 14-köpfigen CSU-Fraktion bis zu fünf Namen als OB-Bewerber genannt werden. Dazu und auf die Frage, ob er selbst Interesse an einer OB-Kandidatur habe, sagte Gollwitzer: "Das werde ich nicht kommentieren."

 
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