Gericht in Weiden schickt Ebay-Betrüger ins Gefängnis

Weiden in der Oberpfalz
10.05.2023 - 09:49 Uhr
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Gleich fünf Mal verkaufte er zwei Autos, ohne zu liefern. Vor dem Schöffengericht legt der 22-jährige Angeklagte nun ein Geständnis ab. Es bewahrt ihn nicht vor dem Gefängnis.

Eine Gefängnisstrafe handelte sich ein 22-Jähriger vor dem Schöffengericht in Weiden ein.

Am zweiten Verhandlungstag vor dem Schöffengericht legte der 22-jährige Angeklagte über seine Rechtsanwältin Sophie Spiegel (Regensburg) ein Geständnis ab: Fünf Mal hatte der junge Mann den Ford Focus seiner Lebensgefährtin beziehungsweise seines Vaters verkauft und nie geliefert. Die Käufer waren auf seine Ebay-Kleinanzeigen hereingefallen. Sie überwiesen 8200, 7200 und 5000 Euro auf das Konto des Mannes.

Ein Autohaus, das den Focus ebenfalls „gekauft“ hatte, holte das Auto zwar ab, bekam aber den Fahrzeugbrief nie. Zweimal begnügte sich der Betrüger mit Anzahlungen von 500 und 1000 Euro für einen VW Passat, dessen Brief bei der Bank lag. Als Begründung für seine Taten gab der Vater von zwei kleinen Kinder vor Gericht an, dass er nach seiner Haftentlassung versucht habe, wieder Fuß zu fassen. Nachdem wieder ein Kind unterwegs gewesen war. Sei ihn die Verantwortung „zu erdrückend“ gewesen, und er habe irgendwie Geld besorgen müssen.

Staatsanwalt Oliver Kugler sah die fünf Betrugstaten – hauptsächlich wegen des Geständnisses – als erwiesen an und beantragte dreieinviertel Jahre Freiheitsstrafe. Besonders kreidete der Anklagevertreter dem 22-Jährigen an, dass der finanzielle Schaden erheblich und er wegen einschlägigen Vorstrafen schon in Haft gesessen war.

Rechtsanwältin Spiegel plädierte auf zwei Jahre und neun Monate für ihren Mandanten. Richter Hubert Windisch und die beiden Schöffen gaben drei Jahre. „Es muss Ihnen doch klar gewesen sein, dass die Sache auffliegt", schrieb Windisch dem Verurteilten ins Stammbuch. Der Angeklagte hatte die Verkaufsverhandlungen unter seinem richtigen Namen geführt und seine richtige Adresse benannt.

 
 

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