Die Initiative dazu ging von der Projektstelle für Gedenken und Versöhnung aus, die bei der Evangelischen Jugend im Dekanat Weiden angesiedelt ist. Bereits bestehende Schulpartnerschaften sollen durch das gemeinsame Arbeiten an der Geschichte vertieft und dadurch Vorurteile abgebaut werden.
Bei einem Arbeitstreffen im Evangelischen Jugendwerk Weiden informierten sich Vertreter von sechs Schulen aus Weiden sowie den Landkreisen Neustadt und Tirschenreuth über die bisherigen Erfahrungen. Darüber hinaus stellten Projektreferentin Tanja Fichtner und ihre tschechische Kollegin Libuše Kučerová von der evangelischen Gemeinde der Böhmischen Brüder in Asch die Planungen für das nächste Schuljahr vor.
„Wir haben Kontakte nach Domazlice geknüpft. Dort gibt es spannende Themen, die sich sehr gut für eine gemeinsame historische Aufarbeitung eignen würden“, warb Tanja Fichtner. Interessierte Schulen sollten sich so bald wie möglich mit ihr in Verbindung setzen.
Claudia Sörgel, Lehrerin an der Mittelschule in Pleystein, berichtete von den Schüleraktionstagen ihrer Klasse mit der Partnerschule in Bor. Während der gemeinsamen Zeit im Jugendgästehaus Altglashütte stand die Beschäftigung mit Werten und Idealen im Mittelpunkt. Auf dem Programm standen Workshops, Exkursionen und Begegnungen in Jachymov (St. Joachimsthal) im Erzgebirge und in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg.
Sehr beeindruckend war für die Schüler die Begegnung mit Zdenek Mandrholec, der als politischer Häftling in den 50er Jahren in den Uranminen von Jáchymov Schwerstarbeit leisten musste. Seine Botschaft an die Schüler: „Seid dankbar für eure Freiheit und verteidigt sie!“ Nach vier intensiven Tagen spielten Sprachbarrieren keine Rolle mehr, sodass die Schüler selbstständig bereits das nächste Treffen in Bor vereinbart haben. Sörgel war begeistert.
Grund zum Jubeln gibt es bei den Schülern der Pestalozzi-Schule aus Weiden, freute sich Lehrerin Cornelia Treml. Sie haben für ihr Begegnungs-Projekt „(dis-)connected“ mit der dritten Grundschule in Eger den Bayerischen Landespreis „Erinnerungszeichen“ gewonnen. Drei Monate lang recherchierten Schüler beider Schulen zum Thema „100 Jahre Freistaat Bayern, 100 Jahre Tschechische Republik“. Sie führten Interviews mit Menschen auf beiden Seiten der Grenze. „Dadurch wird für die Schüler unmittelbar erfahrbar, was wir alles gemeinsam haben. Für unsere Schulpartnerschaft ist das eine tolle Bereicherung“, erklärte Cornelia Treml. Am 8. Juli fahren sie zur Preisverleihung in den bayerischen Landtag nach München.















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