(wd) Einen Seitenhieb konnte sich Alois Lukas trotz aller Einigkeit nicht verkneifen. Anspielend auf die Anweisung des Oberbürgermeister, in der geregelt wird, wie künftig zu einer Schulbesichtigung einzuladen ist, betonte der Sprecher der CSU im Bauausschuss: "Unsere Ortsbesichtigung war wichtig und richtig." Dabei standen in den Sommerferien die horrenden Geruchsbelästigungen im Mittelpunkt. "Ein Gestank, der sich gewaschen hatte", formulierte Alois Lukas.
Problem in der Tiefe
Das Baudezernat hatte schon im Frühjahr erste Maßnahmen getroffen, um den Schulbetrieb und der Mittagsbetreuung zu sichern. Ein Architekt ist eingeschaltet, Fachplaner für Elektro und Sanitär werden noch benötigt. Das Hauptproblem ist offenbar ein undichter, in drei Metern Tiefe unter der Schule verlaufender Kanal. Durch ein Provisorium kann ein Teil der Abwassers in einen vorhandenen neuen Kanal fließen. Von der Idee, in den Klassenzimmern die Handwaschbecken abzubauen, um den Anfall von Abwasser zu mindern, zeigte sich im Bau- und Planungsausschuss niemand begeistert. Für das schnelle Handeln von Verwaltung und Schulleitung dankte CSU-Stadtrat Stephan Gollwitzer, der im Sommer die Ortsbesichtigung initiiert hatte. Einen verschärften Handlungsbedarf stellte Stefan Rank (Bürgerliste) fest. Es reiche eben nicht, ein paar Waschbecken still zu legen und dann erst mal zu schauen, ob dies ausreiche, um die Geruchsbelästigung einzudämmen. "Wir müssen sichtbar tätig werden und brauchen Lösungsvorschläge." Die Mängel seien bereits bei der Sanierung bekannt gewesen, aber nicht beseitigt worden. "Eltern und Lehrer sind am Ende ihrer Geduld."
"Unmöglicher" Vorwurf
Gegen den Vorwurf der Untätigkeit, der zuvor die Liste der Maßnahmen aufgezeigt hatte, verwahrte sich der Baudezernent: "Es ist unmöglich, was sie uns vorwerfen. Wir haben nicht zugesehen, sondern schnell und unbürokratisch gehandelt und Lösungen aufgezeigt." Die Schule könne sich sicher sein, dass ihr geholfen werde, unterstrich Hildegard Ziegler, Sprecherin der SPD-Fraktion im Bauausschuss. Letzten Endes stehe ein ganzes Maßnahmenpaket an. Alles Notwendige und Mögliche sei auf den Weg gebracht. Nicht nachvollziehbar sei das Misstrauen, das Stefan Rank der Verwaltung gegenüber zeige. Josef Gebhardt (SPD) vermisste einen konkreten Zeitplan, wann die weiteren Schritte geplant sind.
Nachdenken über "große Lösung"
Ein Teil der Geruchsbelästigung kann dem Leitungschaden im Kanal unter der Rehbühlschule zugeordnet werden. Eine weitere Geruchsbelästigung ist den Toilettenanlagen zuzuschreiben, die in der Vergangenheit nicht grundlegend saniert wurden. Dies ist nun nachzuholen. Für die ganze Schule ist eine neue Wasser- und Abwasserplanung nötig. Langfristig kann die Mittagsbetreuung, die besonders unter dem Geruch leidet, aus technischen Gründen nicht im Untergeschoss weiter betrieben werden. Es müsse über eine "Umorganisation der Räume oder über die "größere Lösung" im Hinblick auf den "offenen/gebundenen Ganztag" nachgedacht werden, schlägt die Bauverwaltung vor
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