Weiden in der Oberpfalz
26.09.2019 - 12:03 Uhr

Gewerkschaft der Polizei: Weniger Aggressionen dank Bodycams

Von einer angespannten Personalsituation berichtete Wolfgang Bayerl, Kreisgruppenvorsitzender der „Gewerkschaft der Polizei“ (GdP), in der Jahreshauptversammlung im „Schützenhaus“. Doch es gibt auch wichtige Verbesserungen.

Dominik Bredo (29) zeigt neue Ausrüstung für die Einsatzkräfte: die neue Pistole "Heckler& Koch", den Schlagstock, den schweren, zur Schutzausrüstung "SK 4" gehörenden Helm und die "Bodycam" (gelb). Bild: hcz
Dominik Bredo (29) zeigt neue Ausrüstung für die Einsatzkräfte: die neue Pistole "Heckler& Koch", den Schlagstock, den schweren, zur Schutzausrüstung "SK 4" gehörenden Helm und die "Bodycam" (gelb).

Sondereinsätze, ein Mehr an Aufgaben aufgrund der Umsetzung von EU-Richtlinien und die Aufrechterhaltung des Schichtdienstes führten dazu, dass Polizisten „an allen Ecken und Enden“ fehlten, so Bayerl. Im Gegensatz zur Personalausstattung werde bei der Sachausstattung nicht gespart. Die Dienstpistole „P 7“ sei nach 40 Jahren jetzt durch die „Heckler& Koch“ ersetzt worden. Mit neuen Schlagstöcken seien die Polizisten ausgerüstet worden. Handys gäben jetzt die Möglichkeit zu sofortigen Abfragen und, wenn man ein Foto mache, sei dieses bei der Rückkehr zur Dienststelle schon auf dem Rechner.

Als wichtigste Verbesserung bezeichnete der Vorsitzende, der 230 Mitglieder in der Kreisgruppe Weiden vertritt, die Einführung von „Bodycams“. Die Einführung höherer Strafen bei tätlichen Angriffen auf Beamte habe nicht viel gebracht, aber die „Bodycams“, die jetzt im Streifendienst immer mitgeführt würden, hätten zu einem signifikanten Rückgang von Beleidigungen und Aggressionen geführt. Vorstandsmitglied Dominik Bredo stellte die neue Schutzkleidung „SK 4“ vor, die auch gegen Landwaffen schützt. Allerdings ist diese 30 Kilo schwer.

Auch die Raumsituation in der Polizeiwache sei angespannt, jedoch liege der Umbau im Zeitplan, sagte Bayerl. Bei einer hohen Zahl von Ruhestandsversetzungen drohe weitere Personalnot. Zwar seien bayernweit ab 2020 fast 2000 neue Polizisten in Aussicht gestellt. Wenn die Oberpfalz davon 50 bekommen werde, bedeute dies lediglich einen Polizisten für jede Dienststelle. Dass zurzeit „eingestellt wie die Weltmeister“ werde, stellte auch Bezirksvorsitzender Christian Bleyer fest. Der Parsberger Dienstgruppenleiter berichtete auch von einer 57-prozentigen Einkommenssteigerung, die die Polizeibeamten seit 1993 erreicht hätten und von einer neuen Zulage für Dienst zu ungünstigen Zeiten, die einen Mehrverdienst von bis zu 500 Euro pro Monat ermögliche und deshalb viele Beamte zum Verbleib im Schichtdienst locke. 15.800 Mitglieder vertrete die GdP in Bayern.

Sieglinde Scharnagel berichtete für die im Polizeidienst beschäftigten Tarifkräfte, dass der Personalschlüssel gleich bleibe. Bei der Umgestaltung würden große Dienststellen gewinnen, kleinere verlieren, prognostizierte sie. Dass es nun zum zweiten Mal Leistungsprämien für die Angestellten gegeben habe, begrüßte sie. Für die ehemaligen Polizisten berichtete Reinhold Preßl von der Landesseniorenkonferenz und den Angeboten, die es für Pensionisten gebe. Bayerl kündigte den 28. Bürger- und Polizeiball an. Am 2. November um 20 Uhr steige das Fest in der Max-Reger-Halle mit einer Comedy-Gruppe aus Österreich, einer großen Tanz- und Showband sowie einem Überraschungsgast.

Leider waren von den Geehrten nur wenige anwesend. Die übrigen waren krankheits- oder urlaubsbedingt verhindert. Kreisgruppenvorsitzender Wolfgang Bayerl Dritter von rechts. Bild: hcz
Leider waren von den Geehrten nur wenige anwesend. Die übrigen waren krankheits- oder urlaubsbedingt verhindert. Kreisgruppenvorsitzender Wolfgang Bayerl Dritter von rechts.
Info:

Ehrungen

Für langjährige Mitgliedschaft in der GdP zeichneten Bayerl und Bleyer mit Urkunden und Ehrennadeln aus: Franz Dimper und Michael Zetzlmann (alle 55 Jahre), Peter Christ, August Lautenschläger, Siegfried Rahn und Herbert Trettenbach (50 Jahre), Robert Duchek und Thomas Pilsel (40 Jahre), Werner Bierler und Christine Forster (30 Jahre) sowie Lydia Gschrey und Andreas Kuchenreuther (20 Jahre). (hcz)

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.