Weiden in der Oberpfalz
04.08.2019 - 14:51 Uhr

Gratulanten stehen Schlange: Annemarie Ziegler aus Weiden feiert 101. Geburtstag

Mit Demut und Disziplin kann man auch 101 Jahre alt werden. Annemarie Ziegler durfte sich an ihrem Jubeltag über zahlreiche Gratulanten freuen. Ministerpräsident Markus Söder hat für sie eine besondere Ehrung.

Zum 101. Geburtstag gratulieren Annemarie Ziegler ihr Sohn Hans (links) und Oberbürgermeister Kurt Seggewiß. Er überreicht eine Auszeichnung des Ministerpräsidenten. Bild: R. Kreuzer
Zum 101. Geburtstag gratulieren Annemarie Ziegler ihr Sohn Hans (links) und Oberbürgermeister Kurt Seggewiß. Er überreicht eine Auszeichnung des Ministerpräsidenten.

Gewohnt rüstig empfing Annemarie Ziegler am Samstag ihre Gäste und die Verwandtschaft im Markthaus „Café Brunner“. Anlass war ihr 101. Geburtstag, zu dem sie viele Glückwünsche entgegennehmen durfte. Auch „meine Liebe auf den ersten Blick“, wie das Geburtstagskind lachend sagte, sei gekommen. Oberbürgermeister Kurt Seggewiß brachte Blumen und ein Geschenk mit und fungierte als Vertreter des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Als der Oberbürgermeister 2008 noch im Wahlkampf steckte, ist die Jubilarin von Offenbach in die Nordoberpfalz nach Weiden gezogen. „Da kreuzten sich unsere Wege und seit dieser Zeit pflegen wir ein freundschaftliches Verhältnis“, verriet Ziegler. Zur Erinnerung an einen besonderen Tag in ihrem Leben überreichte der OB im Namen von Söder die vergoldete Silbermedaille „Patrona Bavaria“.

In die Schar der Gratulanten reihte sich auch Sohn Hans ein, der vor kurzem seinen 80. Geburtstag feierte. Auch Zieglers jüngere Schwester Stefani Ulbrich war mit ihren 92 Jahren aus Altenstadt ins Markthaus gekommen. Und natürlich feierte auch die weitere große Verwandtschaft mit zwei Enkeln, Urenkeltochter und Nichten und Neffen mit.

Am Tisch erzählte Annemarie Ziegler die Kurzgeschichte ihres langen Lebens, pointierte exakt die einschneidenden Jahre von der Geburt in Loslau in Oberschlesien bis heute. Sie ging dort zur Grundschule, dann in das Gymnasium in Rybnik. Weil Polen sich in einen polnischen und einen deutschen Länderbezirk teilte, lernte sie Polnisch. Das spricht sie heute noch. Nach dem Abitur musste sie in der Fleisch- und Wurstfabrik ihres Vaters mitarbeiten. "Nicht, dass du jetzt nach dem Abitur faulenzen kannst, jetzt heißt es im Betrieb mitarbeiten", zitierte die Jubilarin ihre Mutter.

Nach der Aussiedlung kam die Familie nach Kassel, zuletzt arbeitete die Seniorin in Offenbach als Abteilungsleiterin in einer Frauenklinik. Heute wohnt Annemarie Ziegler in der Hochstraße. Seit einer Woche erst habe sie sich eine Pflegerin organisiert, die sie im Haushalt unterstützt.

Oberbürgermeister Seggewiß hatte zur Feier noch ein Versprechen mitgebracht: eine Fahrt mit dem städtischen „Adler"-Oldtimer. Darauf freut sich Annemarie Ziegler jetzt schon, muss die Rundfahrt aber vorerst wegen einer Operation am Arm verschieben. „Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, lächelte sie und lud ihre Gäste zum Mittagessen ein.

 
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