Die Zukunft: Genau das ist seit jeher das Thema der Grünen Gisela Helgath. Entsprechend wünscht sich die Politikerin zum 60. Geburtstag, dass mit Blick auf den Klimawandel schneller als bislang ein Umdenken stattfindet. "Die jungen Leute, die so engagiert auf die Straße gehen, sollen endlich auch Gehör finden." Privat zeigt sich die Bekleidungsingenieurin mit eigener Werkstatt in der Asylstraße, die Ehefrau von Ex-Stadtrat Stefan Helgath und die dreifache Mutter sehr bescheiden: "Materielle Wünsche habe ich nicht." Ideelles treibe sie um. "Vor allem für die Familie wünsche ich mir alles Gute." Mit ihren Lieben werde sie auch den Mariä-Himmelfahrt-Feiertag, ihren nunmehr seit 60 Jahren ganz persönlichen Feiertag, verbringen. Ein gemeinsamer Ausflug nach Regensburg ist geplant.
Ein kleiner Rückblick aber gehört dann doch dazu. Anfang der 90er trat Gisela Helgath den Grünen bei. Der Grund: Auch damals trieb sie nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl die Sorge um die Zukunft um: "Wir wussten ja nichts, nicht mal, ob unsere Kinder noch im Sandkasten spielen können." 2002 zog Helgath schließlich in den Weidener Stadtrat ein. Als Nachrückerin für Klaus Bergmann. Helgath war die einzige Grüne im Stadtparlament. Sie sah sich einer dominanten CSU-Mehrheit gegenüber. "Das war anfangs eine harte Zeit. Es ist bis heute eine lehrreiche", sagt die Stadträtin nach 17 Jahren im Gremium. Mittlerweile vertritt sie zusammen mit Veit Wagner und Karl Bärnklau "grüne" Ideen.
"Demokratie ist einfach ein sehr langsamer, mühsamer Prozess", weiß sie mittlerweile. Mürbe hat Helgath das nicht gemacht. Aktuell ist sie Kreissprecherin der Grünen. Auch als Oberbürgermeisterin kandidierte sie 2008. Bei den Kommunalwahlen 2020 will sie erneut in den Stadtrat. Und die Fast-60-Jährige freut sich über jedes neue Mitglied. "Der Riesenzulauf aber bleibt leider aus. Wir sind halt keine Großstadt."
Muss ja nicht sein, um dennoch offen zu sein für zukunftsorientiertes Denken. Auch beim Essen. Helgath plädiert in diesem Zusammenhang für "gutes Essen" und outet sich als Fan von Dr. Eckart von Hirschhausen, ein Mann, der sich was zu sagen traue und dabei witzig sei. So erzählte der Kabarettist und Mediziner etwa, Tiere verbrauchten viel Wasser und Landschaft. Was er vorschlägt, bringt Helgath zum Lachen: Beim Fleischkauf sollte der Kunde an der Supermarktkasse deshalb immer einen 20-Liter-Eimer Gülle gratis dazubekommen. Wieder so ein Zukunftsgedanke.













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