Die größte Ausbildungsmesse der Nordoberpfalz lockte am Samstag innerhalb von nur vier Stunden bei herrlichem Wetter 7000 Besucher in die Max-Reger-Halle. Das Angebot war so vielseitig wie noch nie. Über 138 Aussteller aus Handwerksbetrieben, Industrie, Handel sowie örtlichen Kammern und Institutionen wie Polizei, Bundeswehr, Justiz und Zoll präsentierten auf drei Stockwerken verteilt und im Außenbereich ein breitgefächertes Angebot an Ausbildungsberufen, dualen Studiengängen und Karrierechancen.
Insgesamt konnten Interessierte heuer zwischen 144 Ausbildungsberufen und 44 dualen Studiengängen wählen. Schließlich zählt die Region Nordoberpfalz bundesweit zu den führenden Anbietern betrieblicher Ausbildungsplätze. Kreishandwerksmeister Erich Sperber sieht das Handwerk in der Nordoberpfalz auch in Zukunft gut aufgestellt. "Die Betriebe bleiben, wie sie sind, oder bauen auf. Mal schauen, was die neue Regierung bringt. Vielleicht schmeißt sie Geld unter die Leute, so dass wir noch weiter aufbauen können."
Das Engagement der regionalen Unternehmen zeige sich nach Ansicht der Agentur für Arbeit auch in der hohen Attraktivität der dualen Ausbildung, die jungen Menschen beste Chancen eröffne, ihren Wunschberuf zu finden und den ersten Schritt in eine vielversprechende Karriere zu wagen. Landrat Andreas Meier sah in der Messe ein Spiegelbild der regionalen Leistungskraft. Oberbürgermeister Jens Meyer zeigte sich stolz auf das breite Spektrum der Betriebe in der nördlichen Oberpfalz. An die Jugend appellierte er: "Bleibt hier, geht nicht woanders hin."
Der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, Bernhard Lang, freute sich darüber, dass die regionale Ausbildung unter der aktuell "eingedellten" Wirtschaftslage in Deutschland nicht leide. Die beiden Landtagsabgeordneten Stephan Oetzinger und Nicole Bäumler waren ebenfalls angereist. "Ich bin nach wie vor überzeugt, dass eine fundierte Ausbildung die beste Garantie dafür ist, später einen anständigen Job zu haben", sagte die ehemalige Berufsschullehrerin Bäumler.
Neben zahlreichen Informationsständen bot die Messe ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Im Angebot des beruflichen Fortbildungszentrums "Teste deine Skills" konnten Besucher ihre Fertigkeiten unter Beweis stellen. Im Konferenzraum im Obergeschoss gab es VR-Brillen des Berufsinformationszentrums, mit denen man ins Berufsleben eintauchen konnte. Viele Aussteller boten Snacks, kulinarische Kleinigkeiten und Giveaways an.
Dicht umringt waren die Einstellungsberater der Blaulichtberufe. Thomas Maunz von der Justiz glaubte zu wissen warum: "Das Interesse entsteht durch die Unsicherheit draußen in der freien Wirtschaft." Er sprach von einem sicheren Arbeitsumfeld, von guter Bezahlung und Versorgung beim Staat. Auch Karriereberater Peter Dechant von der Bundeswehr beriet viele Fragesteller. Nicht nur, was die Soldaten betraf. "Wir bieten ja auch Ausbildungsberufe an."
Florian Rieder von der IHK maß dem direkten Gespräch bei der Karriereplanung eine große Bedeutung bei. Jürgen Klinger von der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz betonte die Praxisnähe der Messe. Und Jürgen Spickenreuther, Vorsitzender der Initiative pro Ausbildung, monierte die oft traditionellen Vorstellungen der Eltern, die er als Hindernis für die moderne Berufsplanung ihrer Kinder ansah.
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