Schon Reinhard Mey sang in „Über den Wolken“ vom „Dröhnen der Motoren“. Seine Propellermaschine war aber nichts gegen den Lärm am Samstag im Industriegebiet Am Forst. Sie fuhren kopfüber, zu zweit oder mit beiden Beinen über dem Lenker. „Bitte nicht nachmachen! Das sind alles Profi-Stuntfahrer, die können das“, mahnte Matthias Matuschik immer wieder und wies auf die Gefahren bei Nachahmung hin. Einmal rutschte ein Bike sogar in Richtung der Zuschauer und stoppte kurz vor dem Absperrgitter. War das alles nur Show?
„Matuschke“ moderierte am Samstag bei brütender Hitze das Spektakel um das „Broken-Head-European-Stunt-Masters-Festival“ im Weidener Norden. Das Motorengeheul und die Ansagen hörte man bis hinüber in die Hammerwegsiedlung. Das Quietschen der Reifen und den Geruch von Benzin und Gummiabrieb musste man gegen Eintrittsgeld aber vor Ort erleben.
Wie schon im Vorjahr traten die Teilnehmer der Motorrad-Stuntshows in sechs Disziplinen an. Unter anderem waren ein Wheelie-, Drift- und Limbo-Draft-Parkour aufgebaut. Mehr als 1000 Besucher staunten über die waghalsigen Stunts. Actionreich waren auch die Monster-Truck- und Best-Shows, bei denen die Motorbiker und Autostuntmen ihre Tricks und Reaktionsschnelligkeit unter Beweis stellten. Wer Lust auf ein paar Einstiche hatte, konnte sich in einer Halle von Künstlern aus dem Tattoo-Studio Pashink tätowieren lassen.
Wer echte Adrenalin-Junkies und gespielte Unberechenbarkeit live erleben wollte, war natürlich auf dem Show-Gelände am besten aufgehoben. Überall waren die Handys gezückt. Jeder wollte die großartigen Bilder und Szenen aufnehmen. Die Stimmung war trotz der tropischen Temperaturen riesig. Die Akteure wurden kräftig beklatscht, und hinterher durfte man sie sogar im Fahrer-Camp besuchen.
Richtig durchgewirbelt wurden auch die Fahrer und Beifahrer in den Stuntautos, die sich bei der Produktion von Reifenqualm mehrmals um einen auf dem Kopf stehenden Motorradfahrer oder um die eigene Achse drehten. Sogar ein Monstertruck kam zum Einsatz. Foodtrucks sorgten für Speis und Trank. Für Kinder war eine Hüpfburg aufgebaut. Es herrschte Festival-Stimmung. Draußen warb die Bundeswehr mit zwei schweren Einsatzfahrzeugen und olivgrünen Motorrädern um Nachwuchs.
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