Wie Kreisgeschäftsführer Sandro Gallitzdörfer bei einer kleinen Feierstunde betonte, arbeiteten die 14 Dienste ehrenamtlich. „Wir haben in enger Abstimmung mit dem Zweckverband, der ärztlichen Leiterin Dr. Gudrun Graf und der Hygienefachkraft Anke Priebe ein Konzept ausgearbeitet, mit dem wir unsere Ehrenamtlichen so gut wie möglich schützen und auch wieder in den Einsatz schicken können.“
Weil der Dienst allerdings auf ehrenamtlicher Basis beruhe, werde man derzeit noch Risikopersonen im Helferkreis schonen. Wer Angst habe sich anzustecken, bleibe daheim. „Die Pandemie ist ja noch nicht vorbei.“ Diese Entscheidungen werde man respektieren. Alle anderen würden ihren Dienst am 1. Juli wieder antreten. „Mein Ziel ist es, das spätestens in zwei Monaten alle HvO-Dienste wieder im Einsatz sind."
„Ich glaube, dass momentan der richtige Moment ist, wieder anzufangen“, sagte Gallitzdörfer. Kreisbereitschaftsleiter Thomas Rauch, dem die Helfer-Einheiten unterstellt sind, erinnerte an die Anfangsphase der Pandemie. „Wir haben uns damals eng abgestimmt, was im Fall der Fälle zu tun sei." Niemals habe man sich aber träumen lassen, dass der Moment wirklich eintreten könnte und man habe sagen müssen: "Wir dürfen keine Einheiten mehr ausrücken lassen, weil wir deren Sicherheit nicht mehr garantieren können."
Zudem seien damals keine entsprechenden Schutzausrüstungen vorrätig gewesen. „Die musste damals von zwei Personen angezogen und verklebt werden. Aber als Helfer vor Ort fährt man meistens allein raus. Das hätte niemals ordnungsgemäß funktioniert.“ Der bittere Schritt sei zwingend gewesen: Das Programm sofort einstellen. In dieser und nächster Woche würden die Ehrenamtlichen zunächst geschult und dann wieder in den Einsatz geschickt.
Rauch sprach von einem ehrenamtlichen Nachbarschaftsdienst. Er appellierte deshalb an alle Anrufer, ehrlich zu sein und mitzuteilen, wenn sie glaubten, mit dem Virus infiziert zu sein. „Das dient dem Schutz unserer Helfer, die dem eigentlichen Rettungsdienst vorausfahren und Erstversorger sind." Keine Bange: Der Rettungsdienst rücke auch für Infizierte an, habe aber bei Vorinformation die Möglichkeit, sich schon während der Anfahrt vorzubereiten. „Haben Sie keine Angst, dass wir deshalb dann zu spät kommen. Wir beeilen uns.“
Wenn jemand Corona-Symptome, wie Fieber, Schnupfen, Husten habe, kämen nur die Helfer vor Ort nicht, beruhigte der Leiter des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Nordoberpfalz, Alfred Rast. Rettungswagen und Notarzt kämen schon. "Das möchte ich hier betonen." Und: "Wir sind natürlich froh, dass wir den HvO in unserem Gebiet so flächendeckend haben."
Finanziert werde der Helferdienst auf Spendenbasis, berichtete Rauch. „Ich hoffe, die Leute zeigen Verständnis dafür, dass wir momentan mit unseren Helfern vor Ort noch nicht hundertprozentig wieder einsatzfähig sind.“ Das passiere jetzt peu à peu. Gallitzdörfer beleuchtete noch einmal die Situation zu Beginn der Pandemie. Aufgrund des guten Katastrophenschutzkonzepts vor Ort sei man ausreichend und schnell mit Schutzmitteln für die Rettungskräfte versorgt gewesen. „Stand heute haben wir genügend Schutzkleidung. Aber nur, wenn es so bleibt und wenn kein weiterer Hotspot auftritt", sagte Gallitzdörfer. „Dann kann es ganz schnell wieder Engpässe geben.“ Kittel für die HvO-Dienste seien allerdings immer noch schwer zu bekommen.
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