Unter dem Titel „Oberpfälzer Weihnachtsg’schicht" und dem Leitgedanken „Wachet auf, ihr Menschenkinder“ erwartete die Besucher bei freiem Eintritt ein abwechslungsreiches Programm mit Mundarttexten und echter Volksmusik auf entsprechenden Instrumenten. Sie erlebten meditative 90 Minuten zum Abschalten in doch oft hektischen Tagen sowie zur Einstimmung auf das Fest.
In diesem Sinne zitierte Frauenbundvorsitzende Beate Köstler: „Tausende von Kerzen kann man am Licht einer einzigen Kerze anzünden, ohne dass ihr Licht schwächer wird.“ Auch Pfarrer Gerhard Pausch stimmte auf den Advent ein: „Gott sucht dich und wird deshalb Mensch. Du musst dich nur finden lassen.“ Nach dem gemeinsamen Lied „Macht hoch die Tür“ erinnerte Mundartleser Josef Sterr, ein gebürtiger Schönseer, an die beschaulichen Hutza-Abende früherer Zeit. Dann trug er mit ausdrucksstarker Stimme, passender Gestik und Mimik die in der Bibel niedergeschriebene Weihnachtsgeschichte vor, wie sie Alois Gillitzer aus Niedermurach verfasst hatte: Maria und Josef machen sich auf nach Bethlehem. Dabei wird das Geschehen in unsere Oberpfälzer Heimat übertragen. Nachdem der Erzengel Maria die Frohe Botschaft überbracht hat, bittet Josef: „Maria, gäih zou, mia däin äitz bedn, wal mia braucha scha an bsondern Segn.“ Da wird der Kaiser Augustus schon mal zum Gustl, auf dem weiten Weg liegt Schnee und ein reicher Bauer fährt auf dem Schlitten vorbei. Als Maria und Josef endlich Bethlehem erreichen, „schnaufåns alle zwoa ààf.“ Doch sie finden keinen Einlass. Doch schließlich fängt in einem Stall das größte Glück für die Menschheit an. Der Herrgott selber hat sich zu den Menschen gestellt. Bei den Bauernknechten und Hirten auf dem Feld „douds an Schlooch“, alles wird hell, und sie machen sich auf zum Neugeborenen.
Die einzelnen Texte wurden mit ruhigen Weisen und Liedern musikalisch begleitet. Die Weidener Instrumentalgruppe St. Johannes mit Klarinette, Hackbrett, Horn und Keyboard eröffnete das Konzert mit „Schauet auf zum Herrn“. Mit ihrem weichen Bläserklang ertönte das „Gebet“ aus der Musikantenmesse und mit allen Besuchern „Tauet Himmel den Gerechten“. Mit Veeh-Harfen, Akkordeon, Gitarre und zweistimmigem Gesang schuf der „Oberpfälzer Saitenklang“ gekonnt vorweihnachtliche Stimmung mit Stücken im Dreiviertel-Takt: „Staad, staad, heit is Advent“, „Schäi langsam wird’s still“ und „Brennts Kirzl am Kranz“. Die Weisen des „Zitherclubs Erbendorf“, harmonisch mit Hackbrett, Zither und Gitarre vorgetragen, erwiesen sich als zu Herzen gehende Volksmusik: die „Hirtenweise Nr. 1“, mit schnellem Zwischenteil, der Walzer „In der Kirchenbank“ und das flotte „Adventstückl“. Keine Unbekannten mehr in Weiden sind die Reuther Christa Böhm und Edeltraud Frank als „Josefshofer Hausg’sang“. Mit weichen, hohen Stimmen im Duett, begleitet von aufgelösten Gitarrenakkorden, erzählten sie „Ganz still is da Winta kumma, a Schnaibarl haouds gschnaid“, „Advent is a Leucht’n“ und „S’leucht da Stern“. Den Schlusspunkt der Veranstaltung setzte der „Andachtsjodler“, bei dem alle mitspielten und mitsangen.

















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