Weiden in der Oberpfalz
08.03.2023 - 15:29 Uhr

"Hin ist hin" auf der "Kulturbühne Weiden"

Der ungarische Schriftsteller Ödön von Horváth ist bekannt für seine zeitkritischen Romane. Eines davon kam nun auf der "Kulturbühne" in Weiden in der Max-Reger-Halle zur Aufführung – mit Menschen und Puppen.

Quasi im Wohnzimmer der Max-Reger-Halle, direkt auf der großen Bühne, versammelten sich am Dienstagabend 40 Zuschauer, um hier auf der "Kulturbühne Weiden" gemeinsam ein Puppentheater mitzuerleben, das den Überlebenskampf des perspektivlosen Kleinbürgers widerspiegelte. Beim Stück "Hin ist hin" handelte es sich um eine theatrale, tragikomische Collage für Puppen und Menschen frei nach dem Roman „Der ewige Spießer" von Ödön von Horváth.

Von Horváth zählt zu den bedeutendsten deutsch-schreibenden Bühnenautoren des 20. Jahrhunderts. Er besaß die ungarische Staatsbürgerschaft und wurde 1936 aus Deutschland ausgewiesen. Seine Stücke, die der Autor in messerscharfer Sprache niederschrieb und, die er in eine Zeit wirtschaftlicher Misere und ethischer Verunsicherung platzierte, durften damals nicht mehr aufgeführt werden. Die episodenhaft und nicht durchgängig erzählte Handlung spielt in München des Jahres 1929, als sich die Wirtschaftskrise im Alltag bemerkbar machte und sich radikale rechte wie linke Ideologien ausbreiteten.

In dieser Spanne gab es orientierungslose Menschen, die hier als Stammgäste eines Kabaretts präsentiert wurden. Personen, wie Alfons Kobler, ein Autoverkäufer, der sich auf den Weg nach Barcelona zur Weltausstellung macht. Agnes Pollinger, eine ehemalige Näherin, die fortan ihre Liebeskünste versilbert und Josef Reithofer, ein arbeitsloser Kellner und Kinofreak. Im Laufe der Geschichte traten kurzzeitig eine Reihe weiterer Figuren auf, die alle von echten Schauspielerinnen und Schauspielern geführt und gesprochen wurden.

 
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