Weiden in der Oberpfalz
03.08.2018 - 16:55 Uhr

Bei Hitze trotzdem gut schlafen

Nachts die Fenster auf bei Schlafstörungen, wenn man in einer beruhigten Zone wohnt. Das rät Dr. Heribert Fleischmann für guten Schlaf angesichts der Tropennächte.

„Der Schlaf ist für den ganzen Menschen, was das Aufziehen für die Uhr“. Dieses Zitat von Arthur Schopenhauer brachte Dr. Heribert Fleischmann beim Vortrag zu Schlafstörungen vor und SPD AG 60plus Vorsitzende Ursula Kinner dankte dem Referenten mit einer Obstschale. Dobmeier
„Der Schlaf ist für den ganzen Menschen, was das Aufziehen für die Uhr“. Dieses Zitat von Arthur Schopenhauer brachte Dr. Heribert Fleischmann beim Vortrag zu Schlafstörungen vor und SPD AG 60plus Vorsitzende Ursula Kinner dankte dem Referenten mit einer Obstschale.

(rdo) Gesunder Schlaf ist ein Lebenselixier. Zum Thema „Schlafstörung“ begrüßte bei der SPD AG 60plus Vorsitzende Ursula Kinner den ehemaligen Direktor des Bezirkskrankenhauses Wöllershof im Café Mitte. Als Experte hatte er auch mit dem Schlaflabor gearbeitet. Das offene Fenster nachts gleiche als Differenz die wärmere Luft im Innenraum aus und man empfindet es als angenehm und kommt zu wohltuendem Schlaf. Schwitzen ist ein Weckreiz und sollte vermieden werden. Fleischmann riet aber von Ventilatoren ab. Sie erzeugen Verdunstungskälte auf der transpirierenden Haut und man wird wach und kann sich erkälten.

Besser sei es die Nachtkleidung anzupassen, eine leichte Decke zu benützen, die das Federbett ersetzt, wie man sie in italienischen Gefilden vorfindet. Auch die positive Einstellung wirke sich auf das Gemüt und das Durchschlafen aus. Zwei Wochen heiße Luft, davon geht die Welt nicht unter, riet der Arzt.

Im Tagesrhythmus wird viel über die innere Uhr gesteuert und der Schlaf ist ein Teil davon. Nach der Gedächtniskonsolidierungsthese ist der „REM-Schlaf“ eine notwendige Bedingung für die Übertragung von gelerntem vom Kurz- in das Langzeitgedächtnis.

Jeder Mensch hat einen individuellen Schlafbedarf, der zwischen drei und elf Stunden liegt, die meisten benötigen aber acht bis neun Stunden. Wenn Tagesereignisse nicht abgearbeitet sind, kommt es zu psychologischen Weckreizen der ungelösten Probleme, die erst durch deren Aufarbeitung beendet werden können. Zu lange im Bett zu sein sei das größte Problem für Schlaflosigkeit. Schlafentzug schwächt das Immunsystem, fördert das Risiko für Altersdiabetes und Herzerkrankungen und erhöht die Reaktionszeit. Bei Schlafmitteln sind pflanzliche Präparate sind Medikamenten vorzuziehen. Ein Mittagsschläfchen sollte nicht länger wie 20 bis 30 Minuten dauern, sonst beginnt die Nachtschlafphase.

Für den 5. September lud Kinner zu Informationen des Maschinenringes mit Geschäftsführer Wolfgang Härtl beim nächsten Frühschoppen um 9.30 Uhr ins Café Mitte ein.

Info:

Regeln der Schlafhygiene

Nur zu Bett gehen, wenn man wirklich müde ist. Rituale wie Zähneputzen und anziehen der Schlafkleidung helfen Kindern und Erwachsenen beim Einschlafen. Eine volle Harnblase ist der stärkste nächtliche Weckreiz. Nicht vor dem Schlafengehen oder während der Nacht rauchen. Keine schwer verdaulichen Mahlzeiten einnehmen und sechs Stunden vorher keinen körperlich anstrengenden Sport. Reduzieren von lästigem Licht und Lärm, ein warmes Bad, entspannende Musik oder Meditation fördern ruhigen Schlaf. „Man sollte nicht gegen die Schlaflosigkeit ankämpfen, sondern eine der wichtigsten Dinge ist die gnädige Bewertung des eigenen Schlafes,“ sagte Fleischmann. (rdo)

 
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