Nach der ungewöhnlichen Entdeckung rief der Pirker erstmal die Integrierte Leitstelle für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung (ILS) zu Hilfe. In einem 2,5 Meter hohen, übers Internet bestellten Olivenbaum mit Bodencontainer aus Spanien hatte er eine Spinne entdeckt, wie er noch nie zuvor eine gesehen hatte. Ungefähr vier Zentimeter lang, mit sechs bis sieben Zentimeter langen Beinen.
Ein weiterer rarer Insektenfund, der bei Manfred Ströhle landete
Nach dem Anruf am Mittwoch gegen 22 Uhr verständigte die ILS den Weidener Sachverständigen für giftige Tiere, den bekannten und erfahrenen Entomologen (Insektenkundler) Manfred Ströhle. Der stellte fest, dass es sich um eine „Spanische Trichternetzspinne“ (Macrothele calpeiana) handelt, ein zu den „vogelspinnenartigen“ Spinnen gehörendes Tier. Es ist eng verwandt mit der tödlichen australischen „Sydney-Trichterspinne“.
Ströhle übergibt das Tier der Zoologischen Staatssammlung München zu wissenschaftlichen Zwecken. Es ist das erste Mal, dass so ein Exemplar in Bayern gesichtet wurde.
Selten – und selten gefährlich
Die „Spanische Trichternetzspinne“ ist laut Sachverständigem Manfred Ströhle selten und schützenswert – und dazu hoch giftig und gefährlich. Ein Biss kann Kreislaufprobleme, allergische Reaktionen und erhebliche Schwellungen hervorrufen. Die Spinne baut eine mit einem Netz umwobene Erdhöhle und jagt von dort aus Insekten. Sie kommt nur in einem kleinen Teil Spaniens vor.
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