Weiden in der Oberpfalz
09.04.2019 - 16:39 Uhr

Humor ist, wenn man trotzdem lacht

Theatergruppe "MimOldies" rezitiert im Maria-Seltmann-Haus in Weiden Texte von Erich Kästner. Der während der NS-Zeit diffamierte Autor schrieb nicht nur Kinderbücher.

Die Theatergruppe "MimOldies" rezitiert Erich Kästner: "Wirklich reich ist, wer mehr Träume in der Seele hat, als die Realität zerstören kann.". Bild: Kunz
Die Theatergruppe "MimOldies" rezitiert Erich Kästner: "Wirklich reich ist, wer mehr Träume in der Seele hat, als die Realität zerstören kann.".

„Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen.“ Der Vorlese-Nachmittag mit der Theatergruppe „MimOldies“ im Maria-Seltmann-Haus war gespickt mit Aphorismen, Texten, Zitaten und Gedichten von Erich Kästner. Der 1899 in Dresden geborene Autor von Romanen, wie „Das fliegende Klassenzimmer“ und „Das doppelte Lottchen“ war nach Beginn der NS-Diktatur einer der wenigen intellektuellen Gegner des Nationalsozialismus, die in Deutschland blieben. Seine Bücher wurden 1933 als „undeutsch“ diffamiert und verbrannt.

Im vollbesetzten Literatur-Café las die Theatergruppe unter Leitung von Winfried Bühner unter anderem aus dem Kinder- und Jugendroman „Emil und die Detektive“ oder von der „Entwicklung der Menschheit“. Es ging um ein verhextes Telefon und um eine verflixte Sache mit Klößen. Die Gruppe fasste ihre Vorträge in mehreren Themenbereichen "Freizeitliches, Moralisches und Mitmenschliches" zusammen. Und immer wieder stand der Frohsinn im Mittelpunkt: „Humor ist der Regenschirm der Weisen.“

"Wirklich reich ist, wer mehr Träume in der Seele hat, als die Realität zerstören kann." Dass Kästner nicht nur für Kinder schrieb, machten die „MimOldies“ – Renate Grasser, Waltraud Heimerl, Monika Hiergeist, Else Kraus, Axel Poy, Helga Schlosser, Waltraud Voit, Reiner Völkl und Jutta Wolfrath - an Stücken und Texten wie „Das Eisenbahngleichnis“, „Der Mensch ist gut“ oder der „Ballade vom Misstrauen“ fest. Musikalisch umrahmt wurden die Textbeiträge von der Gruppe „Zwischentöne“ mit Gerhard Arnold (Klavier), Elfie Bühner, Winfried Siller (Geige) sowie Reiner Völkl (Klarinette).

 
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