Die Beschäftigungssituation im Bereich Feinkeramik bleibt ein Schwerpunkt für die IG Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE). "Durch den harten globalen Wettbewerb ist die Branche sehr auf Kosteneffizenz fixiert", erklärte Bezirkssekretärin Iris Schopper beim Jahresgespräch am Aschermittwoch. Gerade den Porzellanherstellern setze die durch die Bundesregierung beschlossene CO2-Bepreisung zu, da beim Brennen viel Kohlenstoffdioxid entsteht. "Die Unternehmen sind auf zusätzliche Gewinne angewiesen. Es stellt sich immer wieder die Frage nach dem Standort Deutschland. Die IG BCE fordert daher Beschäftigungssicherung, gerade in der Oberpfalz und Oberfranken. Hier muss die Politik handeln", erläuterte sie die derzeitigen Probleme. Gelungen sind der IG BCE bei den Verhandlungen im vergangenen Jahr für den Bereich Feinkeramik Lohnerhöhungen von 3,1 Prozent und 1,7 Prozent sowie eine Erhöhung des Urlaubsgeldes.
Im Bereich der Chemie hat die Gewerkschaft erreicht, dass die Problematik der Pflege angegangen wird. "Wir haben hier Neuland betreten und es geschafft, eine arbeitgeberfinanzierte Pflegeversicherung zu etablieren", berichtete Schopper. Auch das Entgelt wurde in zwei Stufen erhöht. Sie sprach auch das Konzept "Zukunftskonto" an, das fünf zusätzliche freie Tage bietet, die man sich anrechnen oder auszahlen lassen kann. Für die Beschäftigten in der Hohlglas-Industrie wurde 2019 ein Mitgliederbonus im Flächentarif ausgehandelt und eine Erhöhung des Urlaubsgeldes erreicht. Gewerkschaftsmitglieder bekommen zudem 7,50 Euro pro Urlaubstag mehr.
"Wir sind in den Betrieben stärker geworden", lautete Schoppers Fazit für das vergangene Jahr. 789 Mitglieder hat die IG BCE dazugewonnen. Etwa 16.000 Mitglieder sind es derzeit im Bezirk. 2020 stehen die Kunsstofftarifrunden an. "Die Branche ist eng verknüpft mit der Automobilindustrie, und wenn die eine Grippe hat, dass hat auch die Kunststoffbranche einen Schnupfen", blickte Schopper voraus. Von März bis Mai stehen zudem die Wahlen der Vertrauensleute an. Auch die Gewerkschaftsfrauen und die -jugend werde sich neu aufstellen.
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