Weiden in der Oberpfalz
16.05.2019 - 11:00 Uhr

Jüdisches Leben in der Stadt

In der Monatsversammlung des Heimatrings, der Dachorganisation von 70 Kultur- und Brauchtumsorganisationen, blickte Vorsitzender Heiner Vierling auf die letzten großen Aktivitäten zurück. Sebastian Schott sprach über jüdische Synagogen.

Heiner Vierling (links) dankt Sebastian Schott für seinen Vortrag. Bild: hcz
Heiner Vierling (links) dankt Sebastian Schott für seinen Vortrag.

Die Aufstellung des Osterbrunnens am Oberen Markt sei wieder ein schöne Sache gewesen. Leider seien auch heuer wieder fast 300 Eier zerstört worden. Durch Vandalen oder leichtfertige Bürger, die durch „Druckprobe“ unbedingt ergründen müssten, ob „wirklich alle Eier echt sind“. Man wird sich im nächsten Jahr etwas einfallen lassen müssen, so Vierling. Besonders beeindruckend sei der Festzug zum Maibaum-Aufstellen gewesen, sagte der Vorsitzende. Außerdem wies Vierling auf das Gartenfest am 9. Juli und auf den Gemeinschaftsausflug nach Pilsen am 4. August hin.

Sebastian Schott referierte über „Zwei jüdische Gotteshäuser in der nördlichen Oberpfalz“. Mit beeindruckenden Bildern aus dem Weidener Stadtarchiv untermalt, berichtete der wissenschaftliche Mitarbeiter am Kulturamt von der Einweihung der Synagoge in Weiden durch den Rabbiner Israel Wittelshöfer im Jahr 1889, also vor 130 Jahren. Die Synagoge in Floß dagegen sei bereits 1720 entstanden, sei aber dem verheerenden Brand von 1813 zum Opfer gefallen. Bereits im März 1815 sei aber der Grundstein für den Neubau gelegt worden. In der Pogromnacht 1936 sei das Gotteshaus völlig zerstört und ausgeraubt, 1936 von der jüdischen Gemeinde zurückgekauft worden und von 1980 bis 2005 saniert worden. Nun gehöre die Flosser Synagoge zu den wichtigsten Zeugnissen jüdischen Lebens in der Oberpfalz.

In Weiden sei das jüdische Leben mit der Auswanderung des letzten Rabbiners Emanuel Strauß 1939 zum Erliegen gekommen. Erst im Herbst 1948 sei die frühere Synagoge, die zwischenzeitlich als Zuckerfabriklager zweckentfremdet worden war, zurück erworben worden. Jetzt herrsche hier wieder reges Leben. In Bildern zeigte Schott die reiche farbliche Gestaltung des Inneren. Vierling dankte dem Referenten.

Modellbahn-Club- Direktor Horst Scheiner gab bekannt, dass am Sonntag, beim Internationalen Museumstag, von 13 bis 18 Uhr allerhand interessante Sachen im Eisenbahnmuseum gezeigt werden. Schott wies auf die Bayerische Museumsnacht mit Musik, Spezialitäten und Kinderprogramm im Stadtmuseum hin. Am Samstag von 17 bis 24 Uhr findet sie statt. Tags darauf ist im Stadtmuseum „Schätz-Tag“. Nach Art von „Kunst & Krempel“ kann man von 10 bis 16 Uhr seine Antiquitäten bewerten lassen.

 
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