Weiden in der Oberpfalz
27.07.2018 - 13:12 Uhr

Jugendpsychiatrie schließt Lücke

Die JU informiert sich über den geplanten Neubau einer Kinder- und Jugendpsychiatrie in Weiden.

Die Junge Union informiert sich über den Neubau der Weidener Kinder- und Jugendpsychiatrie. exb
Die Junge Union informiert sich über den Neubau der Weidener Kinder- und Jugendpsychiatrie.

(exb) Psychische Störungen sind weiter verbreitet als mancher denkt. Der Bedarf an ambulanter wie stationärer Behandlung dementsprechend groß. Mit dem Neubau der Weidener Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie werde eine Versorgungslücke geschlossen, sagte Dr. Christian A. Rexroth bei einem Besuch der Jungen Union in der Tagesklinik in der Sebastianstraße.

In Weiden entstehen 32 Betten, eine KJP-Tagesklinik mit 18 Plätzen und eine Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie mit 15 Plätzen. Ein Teil der KJP-Betten werde auch für suchtkranke Jugendliche reserviert, sagt Rexroth. Der Bezirk investiert rund 19 Millionen Euro.

Im Gespräch mit den Gästen erläuterte Rexroth den Ablauf einer typischen Behandlung in der Klinik. In der Regel erhielten Patienten nicht direkt eine Diagnose, sondern diese wird erst nach mehreren Terminen erstellt, um der Komplexität der einzelnen Fälle gerecht zu werden. Bei der Planung nachfolgender Behandlungen würden dann auch Besonderheiten oder Familienstrukturen berücksichtigt und mit eingebunden.

"Jeder Fünfte erleidet im Laufe seines Lebens eine psychische Störung", sagte Rexroth. Deshalb wisse er um die Notwendigkeit von geeigneter Prävention. Viele Patienten, die sich im Erwachsenenalter behandeln ließen, entwickelten bereits im Kindesalter eine psychische Störung. "Die Eltern wissen oftmals einfach nicht, was sie tun sollen", merkte Maria Sponsel an, die als Lehrerin arbeitet. Defizite sieht Rexroth im Medizinstudium. Der Fachbereich Kinder- und Jugendpsychiatrie hätte durchaus mit Fachkräftemangel zu kämpfen. Dieser Umstand stieß auf großes Interesse bei den Jungpolitikern unter denen sich auch Stephan Oetzinger, der stellvertretende Vorsitzende der JU Bayern befand.

Für Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher ist die psychiatrische Versorgung in der Oberpfalz ein sehr wichtiges Thema. Ihm sei durchaus bewusst, dass in den Köpfen auch noch negative Assoziationen zu den Krankheitsbildern und deren Behandlungsarten existent sind. Er warb in diesem Zusammenhang für mehr Akzeptanz. "Niemand sollte sich dafür schämen, Hilfe in Anspruch zu nehmen."



 
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