Am 19. Juli gegen 10.20 Uhr meldete sich die Kfz-Zulassungsstelle der Stadt Weiden bei der Fahndungs-und Kontrollgruppe der Verkehrspolizei Weiden und bat um fachkundige Unterstützung. Einem Sachbearbeiter waren bei der Ummeldung eines VW Passat einige Ungereimtheiten aufgefallen.
Als die Beamten die vorgelegten Papiere untersuchten, war schnell klar, dass sie komplett gefälscht sind. Sie wurden mit Originalformularen aus einem Diebstahl in Rheinland-Pfalz gefertigt und ließen bei erster Betrachtung kaum Zweifel an ihrer Echtheit. Erst ein Datenabgleich und die Expertenprüfung einiger Indikatoren enttarnten die Fälschung.
Der junge Mann, der das Fahrzeug ummelden wollte, erklärte der Polizei, dass er Auto und Papiere im Zuge eines Kaufs über ein Onlineportal erhalten hatte. Den Kaufpreis in Höhe von 14.000 Euro habe er bei der Übergabe auf einem Parkplatz in Nürnberg an die Verkäufer in bar ausgehändigt.
Während der Kaufabwicklung mit einem Mann, vermutlich zirka 60 Jahre alt, und einer rund 25-jährigen Frau, habe er lediglich die Übereinstimmung von Papieren und Fahrzeug abgeglichen und der Verkäuferin überlassen, einen handschriftlichen Kaufvertrag zu verfassen.
Die Angaben des Mannes ließen die Behördenfahnder erneut hellhörig werden und veranlassten sie, die Vita des Fahrzeuges näher zu beleuchten. Die Ermittlungen führten sie zu einem Pkw-Vermieter in Niederbayern. Dieser, nach jetzigem Ermittlungsstand wohl der Eigentümer des Fahrzeuges, hatte den Pkw am 12. Juli an einen Kunden abgegeben. Dieser legte bei Vertragsabschluss dem Vermieter eine Meldebescheinigung der Stadt Plauen und ein irisches Ausweisdokument vor. Daraufhin sei ihm die original Zulassungsbescheinigung und das Auto übergeben worden.
Im Verlauf der weiteren Nachforschungen erhärtete sich der Verdacht, dass es sich auch bei den anderen in diesem Zusammenhang benutzten Papieren um Falsifikate handelte. Die Ermittlungen dazu dauern an.
Für den jungen Mann, der, nach derzeitigen Stand, Opfer eines ausgeklügelten Betruges wurde, blieb am Ende keine gute Prognose, heißt es in einem Bericht der Verkehrspolizei. Er bangt nicht nur um den Kaufpreis von 14.000 Euro, auch das Fahrzeug musste von der Polizei bis zur Aufklärung der Eigentumsverhältnisse und der Straftaten sichergestellt werden. Es wurde zur Asservierung zur Verkehrspolizeiinspektion Weiden verbracht. Von dort kann es erst nach Freigabe durch ein Gericht an den gesetzlichen Eigentümer übergeben werden.
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