Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Kreisverband Weiden lädt zu ihrer Vortragsreihe im Namen der "KAB Sozialtage" ein. Bei einem Pressetermin stellte der KAB-Kreisverband das Programm und die Hintergründe vor. "Es gibt bestimmt genauso viele Nachteile, wie es Vorteile gibt", meinte hier Kreisvorsitzender Hermann Stadler zu den künftigen Auswirkungen der KI und schloss für sich: "Im Moment überwiegen die Nachteile. Lassen wir uns überraschen." Alfons Ernstberger, KAB-Bildungsreferent, erkennt eher die Vorteile. "Publiziert werden nur die negativen Aspekte, die positiven erfährst du nicht." Die bekomme der Patient vielleicht im OP-Saal mit, wenn der Chirurg über KI Kontakt aufnehme zu Spezialisten in den USA.
"Die meisten Menschen wissen gar nicht, wo KI schon wirkt. Angefangen vom Auto über die Medizin bis zur Schule. Anwendungsbeispiele gibt es mehr als genug." Gesichtserkennung, Überwachung, Transparenz hingegen – also die negativen Beispiele – würden in der öffentlichen Meinung überwiegen. "Wir wollen einfach mal informieren: Wo steht die KI im Moment? Wo wird die Reise hingehen? Wo muss man Obacht geben, jeder Einzelne für sich?" Vielleicht gebe es ja auch Auswirkungen für ihn, die er gerne nutzen wolle und die er auch unterschreibe.
Für Diözesansekretär Markus Nickl schlägt die Waage in Richtung Erleichterungen aus. Etwa bei der Steuererklärung. "KI fragt, kann ich die Daten vom letzten Jahr übernehmen? Darf ich auf deine Kontoauszüge zurückgreifen? Ich sage: Ja. Dann geht's weiter über den Zugriff auf die Lebensversicherungen. Am Ende weiß ich, was ich erstattet bekomme." Der Beamte brauche nur noch zu übernehmen. "Das ist die positive Entwicklung." Natürlich müsse man aber auch die mit Vorsicht betrachten, sagte er auf Nachhaken. "Wer sieht mit?" Die Alternative: konsequenter Datenschutz. Den aber müsse die Politik regeln.
Nickl forderte ein Ende des "Gekasperles". Man müsse wissen, was machbar sei und was nicht. Wer den Weg nicht mitgehe, bekomme bald kein Flugticket mehr und könne auch keine Reise mehr buchen. Ernstberger ergänzte, dass Behörden oft die Hände gebunden seien, weil sie der Datengrundverordnung unterlägen. Die könnte KI aktuell nicht nutzen. Zu beachten sei auch ein weiterer Aspekt: Viele, vor allem ältere Personen, seien gar nicht in der Lage, zukunftsfähig zu sein. Zum Thema Einkauf: "Über Kaufhaus-Apps bekomme ich vielleicht Rabatte." Aber das sei nur die eine Seite der Medaille. Daten rund um den persönlichen Einkauf könnten dann vom Handy abgezogen werden. "Das muss ich halt in Kauf nehmen."
Das Programm der KAB-Sozialtage im Überblick
- "Mensch und Maschine – mit KI in die Zukunft": Stefan Schnurrer, Mitarbeiter von BayernLaB in Nabburg, spricht dazu am Samstag, 21. Oktober, im Pfarrheim Herz Jesu. Beginn: 19.30 Uhr.
- "Künstliche und natürliche Intelligenz –Anwendung von KI": Thema von Professor Patrick Leve am Mittwoch, 25. Oktober, OTH-Hauptgebäude. Beginn: 19 Uhr.
- "Kann eine künstliche Intelligenz so sein wie wir?": Professor Alexander Peterhänsel spricht dazu am Kettelertag, 28. Oktober, im Pfarrheim Maria Waldrast. Beginn: 18.30 Uhr.
















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