Weiden in der Oberpfalz
10.12.2024 - 11:07 Uhr

Kantorei und Orchester von St. Michael führen "Weihnachtsoratorium" auf

So voll ist die Michaelskirche selten, aber immer, wenn die Kantorei und das Orchester gleichzeitig auftreten. Am zweiten Adventssonntag präsentierte die evangelische Kirchengemeinde ein Musikerlebnis besonderer Güte.

So voll wie am Sonntag ist die Michaelskirche vielleicht bei Konfirmationen, an Ostern und Weihnachten besetzt. Und natürlich immer, wenn die Kantorei und das Orchester gleichzeitig auftreten. Am zweiten Adventssonntag präsentierte die evangelische Kirchengemeinde das Trompetenkonzert von Georg Philipp Telemann und gleich im Anschluss das "Weihnachtsoratorium" von Johann Sebastian Bach. Man konnte fast glauben, die Michaelskirche habe für dieses Konzert zum besseren Verständnis ihr Altarbild zur Verfügung gestellt.

Abtauchen ins Reich der Töne

Für die Konzertbesucher war es ein musikalisches Erlebnis von besonderer Güte. Das Konzert eröffnete Telemanns Konzert für drei Trompeten, Pauke, Streichorchester und Cembalo mit seiner viersätzigen Festmusik. Als Zeitgenosse von Bach und Händel schrieb Telemann Musik, die sich heute noch durch ihren reizvollen und bemerkenswert großzügigen Charakter auszeichnet. Unter der Leitung von Anna-Magdalena Bukreev gelang es den Ausführenden, beim Abtauchen in das Reich der Töne das Publikum am Ende des Werkes in die Welt der volkstümlichen Reigenmelodik mitzunehmen.

Bei der Präsentation des "Weihnachtsoratoriums" bot das Ensemble unter Bukreevs Stabführung ein Höchstmaß an technischer und stilistischer Perfektion. Schlicht, natürlich und trotzdem effektvoll wurde es vorgetragen. Die einzelnen Teile wurden erstmals vom Thomanerchor in Leipzig in den sechs Gottesdiensten zwischen dem ersten Weihnachtsfeiertag 1734 und dem Epiphaniasfest 1735 in der Nikolaikirche und der Thomaskirche aufgeführt. "Fallt mit Danken, fällt mit Loben, Vor des Höchsten Gnadenthron! Gottes Sohn will der Erden Heiland und Erlöser werden. Gottes Sohn dämpft der Feinde Wut und Toben."

Bekannte Namen

Ihre vokale Virtuosität stellten die Sopranistin Franziska Bobe und Altistin Kirsten Obelgönner zur Verfügung. Bobe, die das "Weihnachtsoratorium" bereits in der Alten Oper in Frankfurt gesungen hat, und Obelgönner, Mitglied des Festspielchores der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth. Für Tenor und Bass zeichneten der ehemalige Regensburger Domspatz Florian Neubauer und der Nürnberger Bariton Jakob Kreß verantwortlich. Konzertmeisterin war Stefanie Heinrich. Echosopran: Agnes Kloos.

 
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