Leitender Baudirektor Henner Wasmuth bedauert. Auch Gerhard Kederer, der den Straßenbau im nördlichen Bereich des Bauamtes Amberg-Sulzbach und damit auch in Weiden verantwortet, kann nicht helfen. Dabei bemüht sich das Vereinskartell Weiden-West, die Lärmsituation an der Bundesstraße 470 zu verbessern. Vor allem die Anlieger in der Weiding fühlen sich dem Verkehrslärm ausgeliefert. "Wir sehen den Lärm", macht Kartell-Vorsitzender Hans-Jürgen Gmeiner deutlich.
14 000 Fahrzeuge lärmen
Auf Bitten von Hans-Jürgen Gmeiner und Luise Amschl prüfte das Bauamt nochmals nach. Es stützt sich dabei auf die letzten offiziellen Zahlen aus dem Jahr 2015. Damals befuhren gut 14 000 Fahrzeuge, darunter 1100 Laster, die Bundesstraße. Dies ergebe, so Kederer, rechnerisch einen Lärmwert tagsüber von 64,4 dB(A) sowie nachts von 57,6 dB(A). Die Grenzwerte, nach denen jedoch für ein Mischgebiet eine Lärmsanierung "möglich" ist, liegen bei 69 bzw. 59 dB(A).
Selbst wenn sich, etwa durch die Bebauung von Weiden-West IV und anderer Faktoren, das Verkehrsaufkommen verdoppeln sollte, würden die Grenzwerte, die eine Lärmsanierung erlauben, nicht erreicht, stellte Kederer fest. "Aufgrund unserer eindeutigen Verwaltungsvorschriften geht eben nichts."
Schon alles getan
Das Bauamt habe mit dem Umbau der Anschlüsse von der B 470 zur Autobahn A 93 "schon alles getan, was möglich war". So wurden nicht nur die Ampelanlage installiert, zusätzliche Fahrstreifen gebaut, sondern auch hinaus bis zur Dr.-Müller-Straße die Fahrbahn verstärkt und mit einer "lärmarmen" Oberschicht versehen. Diese bringe immerhin eine Absenkung der Lärmbelastung um rund 2 dB(A). "Wir haben den schmalen Grad zwischen möglichst leise und möglichst lange haltend zu gehen", gestand Wasmuth. "Allenfalls eingebettet in eine Pilotprojekt" könnte sich Henner Wasmuth die geforderten "moderne Elemente einer Lärmsanierung" vorstellen. "Sie müssen sich einen Fürsprecher suchen", empfahl er dem Führungsduo des Vereinskartells.
Dabei blitzte bei Stadtrat Gmeiner eine nahezu "revolutionäre Idee" auf. Warum nicht den Verkehrslärm und den Bahnlärm vom parallel zur Bundesstraße verlaufenden Schienenstrang nach Bayreuth addieren? Und so doch noch die Sanierungswerte erreichen zu können. Bei beiden Verkehrseinrichtungen ist der Bund jeweils der Baulastträger. Und die Anlieger müssen den Lärm sowohl der Straßen- als auch des Bahnverkehrs ertragen. Fluglärm und Standortschießanlage kommen hinzu.
Pragmatischer Ansatz: Warum mißt man nicht einfach mal vor Ort die tatsächlichen Lärmwerte anstatt sich auf theoretische Kennzahlen zu verlassen?
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