Schulausfälle, Online-Unterricht und Quarantäne machten den Abschlussklassen an der Europaberufsschule zu schaffen. Umso erfreulicher war es deshalb, dass es in fast allen Fällen möglich war, die Berufsschulprüfung am Ende einer betrieblichen Berufsausbildung erfolgreich abzuschließen. Einigen der gut 350 Absolventen des Schulhalbjahres 2020/21 gelang dies ganz besonders gut. Sie alle hatten eine Note von meist 1,0 oder knapp darüber und erhielten jetzt einen Staatspreis, einen Preis der Stadt Weiden oder der Kreishandwerkerschaft Nordoberpfalz. Vergeben wurde auch ein Integrationspreis der Stadt Weiden.
„Trotz der vielen Unsicherheiten in der Vorbereitung ist es aufgrund großer Anstrengungen von Prüfungsteilnehmern und ihren Ausbildern gelungen, viele gute Noten zu erreichen“, freute sich Schulleiter Josef Weihammer, der die Teilnehmer der Online-Absolventenfeier begrüßte. Viel Prominenz aus IHK und HWK sowie aus der Politik gratulierte, unter anderem Georg Haber, Präsident der HWK Niederbayern-Oberpfalz. Den Preisträgern und Absolventen aus dem Handwerk prognostizierte Haber „sehr gute Karriereaussichten“.
Auch in der Pandemie-Zeit habe es im Handwerk „so gut wie keine Entlassungen gegeben“, betonte Haber. Handwerksbetrieben glänzten mit viel Teamarbeit mit fast familiärem Charakter. Für Ausbildungsabsolventen bestünden zahlreiche Möglichkeiten, sich weiter zu qualifizieren. Haber erinnerte an die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung. So sei zum Beispiel die Meisterprüfung gleichgestellt mit einem Bachelor-Abschluss. Längst sei das Lebenseinkommen eines Handwerksmeisters im Durchschnitt so hoch wie dies eines Akademikers.
Jürgen Helmes, Hauptgeschäftsführer der IHK Regensburg, würdigte die Leistungen der Absolventen auch deshalb, weil „die Anforderungen genauso hoch waren wie in der Zeit vor der Pandemie“. Keinesfalls habe es sich um eine „Prüfung light“ gehandelt. Damit haben laut Helmes die Absolventen auch die Fähigkeit erworben, „sich dem schnellen Pulsschlag der Wirtschaft anzupassen“. Auch er forderte die Absolventen auf, die Weiterbildungsangebote zu nutzen.
Grußworte für die Stadt Weiden überbrachte Bürgermeister Reinhold Wildenauer. Er betonte, dass die berufliche Bildung ein wichtiger Beitrag zur Schließung der Fachkräftelücke sei. Den Integrationspreisträger lobte Stadtrat Hans-Jürgen Gmeiner im Namen des Weidener Integrationsbeirats. Sajad Mohammadi sei 2015 aus dem Irak geflohen und habee nach dem „Quali“ jetzt die Ausbildung als Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice absolviert – in einer verkürzten Ausbildungszeit von zwei Jahren mit einer Prüfungsnote von 1,5. Moderiert wurde die Veranstaltung von Oberstudienrat Bernd Heibl.
Die Preisträger
- Preis der Kreishandwerkerschaft: Lukas
Riedl, Elektroniker FR: Energie- und Gebäudetechnik, Elektro Hartung, Weiden - Staatspreise: Niklas Halbig, Elektroniker FR: Automatisierungstechnik, Spangler GmbH, Dietfurt/Töging;
Sarah Haberkorn, Bankkauffrau, Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz eG, Weiden - Preise der Stadt Weiden: Christian Fuchs, Industriemechaniker Hamm AG, Tirschenreuth;
Toni Blöderl, Zerspanungsmechaniker, Leistritz Produktionstechnik GmbH, Pleystein;
Julia Weiß, Technische Produktdesignerin, Hamm AG, Tirschenreuth;
Christoph Frank, Elektroniker für Betriebstechnik, Franz Kassecker GmbH, Waldsassen;
Nico König, Mechatroniker, Netzsch Feinmahltechnik, Tirschenreuth;
Andreas Köhler, Kfz-Mechatroniker, BMW J.B. Lell, Weiden;
Fabian Ficker, Anlagenmechaniker-SHK, Heizungs- und Lüftungsbau Gradl, Eschenbach - Integrationspreis: Sajad Mohammadi, Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice, Segmüller GmbH & Co. KG Parsdorf








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