Den zweiten Landespreis haben Schüler des Kepler-Gymnasiums beim Geschichtswettbewerb "Erinnerungszeichen" belegt, der sich mit jüdischem Leben in Bayern beschäftigt. Das Ergebnis der Spurensuche der Weidener heißt "Liebe Tante Babette" und ist eine Briefgeschichte zu einem Einkaufsbummel in jüdischen Geschäften im Jahr 1920 in Weiden. Kürzlich bekamen die Schüler dafür von Kultusminister Michael Piazolo und Landtagsvizepräsident Karl Freller in München eine Auszeichnung. Mehr als 700 Schüler aller Schularten und Altersstufen hatten sich auf die Suche nach jüdischem Einfluss in Kultur und Geschichte ihrer Heimat gemacht. Am Ende wurden 21 Projekte mit Landes- und Sonderpreisen ausgezeichnet.
Die Kepler-Schüler Luke O'Hanlon und Vincent Komraus reisten mit einer fiktiven "Zeitmaschine" zurück ins Jahr 1920 zu ihrer Tante Babette. Ergebnis dieser ,,Zeitreise" ist ein unglaublich einfallsreich gestalteter und unterhaltsamer Fotoband. Jede Station des Bands enthält zu Beginn einen fiktiven Brief an Tante Babette, in dem die beiden zeitreisenden Schüler von ihren persönlichen Besuchserinnerungen schwärmen; daran schließen sich archivalisch detailliert recherchierte Erläuterungen zu den jüdischen Besitzern und damaligen Örtlichkeiten an, bevor in einem dritten Schritt die heutigen Verhältnisse gegenübergestellt werden. Begleitet wurden die Briefgeschichten von Oberstudienrat Johann Schärtl und Oberstudienrat Christian Obermayer.
"Es ist Euch gelungen, Geschichte topmodern in die Gegenwart zu transportieren“, lobte Piazolo die Preisträger. Die Schüler hätten geholfen, jüdisches Leben in Bayern sichtbar zu machen. Landtagsvizepräsident Freller betonte: „Mit ihren Arbeiten stärken die jungen Leute das Bewusstsein, dass jüdische Menschen in allen Bereichen – Kunst, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft – Herausragendes geleistet und unser Land maßgeblich mitgeprägt haben."
Die siegreichen Schüler können sich über Geld- und Sachpreise sowie Projekttage und Aufenthalte in Jugendherbergen freuen. Der Wettbewerb existiert seit 1988 und wird vom Bayerischen Kultusministerium in Zusammenarbeit mit dem Haus der Bayerischen Geschichte und weiteren Kooperationspartnern veranstaltet.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.