Im Jubiläumsjahr steht der Nachwuchs mit "Rumpelstilzchen" auf der Bühne in der Stadthalle Neustadt. Im Interview mit Oberpfalz-Medien verrät "Märchen-Heiner", so der Spitzname von Heiner Balk bei seinen Theaterfreunden, wie alles begann und was ihm besonders gut gefallen hat.
ONETZ: Sie haben das Kinder- und Jugendtheater der "Lustigen Konrader" 1988 ins Leben gerufen. Wie kam es dazu?
Balk: 1987 hatten wir viele Familien mit Kindern in unserem Verein. Deshalb habe ich mir überlegt, die könnten wir doch in unsere Theaterarbeit mit einbeziehen. Wir könnten die Mädchen und Buben auf die Bühne stellen, damit sie für andere Kinder Märchen aufführen.
ONETZ: Womit fing es an?
Balk: Unser erstes Stück war "Frau Holle". Damit feierten wir 1988 Premiere. Bei beiden Aufführungen im Jugendheim St. Konrad hatten wir volles Haus, so dass wir sogar noch eine Zusatzvorstellung angeboten haben.
ONETZ: Welche Märchen standen außerdem auf dem Spielplan und haben Sie vielleicht ein Lieblingsstück?
Balk: Das waren natürlich viele Stücke. 1989 zum Beispiel hatten wir schon einmal "Rumpelstilzchen" auf dem Programm so wie heuer, aber natürlich in einer ganz anderen Fassung. Dann "Die Bremer Stadtmusikanten", "Die Schneekönigen", "Die tapferen Drei", "Wie Puck Weihnachten rettet", "Das Dschungelbuch", "Peter Pan" und vieles mehr.
ONETZ: Und Ihr Lieblingsstück?
Balk: Alle waren sehr schön. Mir persönlich haben "Die 3 Rätsel des Feuerfalken" besonders gut gefallen. Das ist zwar ein unbekannteres Märchen, aber es hat einen tieferen Sinn. Da geht es um Freundschaft und Rücksichtnahme.
ONETZ: Was waren die Publikumsrenner?
Balk: Die Erfahrung zeigt, dass bekannte Märchen beim Publikum am besten ziehen. Dabei gibt es so viele schöne Märchen, die weniger bekannt sind und eine Aufführung lohnen würden. Aber leider locken die nicht so viele Leute ins Theater.
ONETZ: Sie sind vom Jugendheim St. Konrad ins Haus der evangelischen Gemeinde gewechselt, dann in die Max-Reger-Halle und seit heuer in der Stadthalle Neustadt. Warum die vielen Umzüge?
Balk: Das Jugendheim ist schnell zu klein geworden. Deshalb haben wir gewechselt. Und wir wollen familienfreundlich sein, auch bei den Eintrittspreisen.
ONETZ: Wie viele Akteure zählt Ihre Märchentruppe im Moment?
Balk: Bei "Rumpelstilzchen" sind es 26 Leute, darunter zwei Erwachsene mit 19 und 43 Jahren. Alle anderen sind zwischen 8 und 17 Jahre alt.
ONETZ: Sie betreiben das Kinder- und Jugendtheater jetzt seit 30 Jahren mit großem Aufwand. Wird Ihnen das nicht zu viel?
Balk: Es ist zwar anstrengend, so viele Leute unter einen Hut zu bringen. Aber es macht auch viel Freude, und ich bekomme viel Unterstützung von den Jugendleitern und unseren Bühnenbauern. Das ist ja das Schöne: Alle sind mit Feuereifer bei der Sache.
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