Deshalb nahm die Darbietung der Konfirmanden aus St. Michael unter der Leitung von Pfarrer Hans-Martin Meuß viel Raum ein. Sie trugen ein Sprechstück vor, das sie aus Geschichten in einem jüdischen Lesebuch von 1937 entwickelten. Die Konfirmanden erinnerten an die "Kinder unter dem Rad der Geschichte", wie die minderjährigen Opfer des Holocaust und die "Hunderttausenden Pogromwaisen".
In dem Stück erzählten sie etwa von einem jüdischen Kind, das aus Angst vor Mobbing durch Lehrer und Mitschüler nicht mehr in die Schule gehen wollte. So alt wie die Konfirmanden etwa war Henny Brenner, als sie die Reichspogromnacht 1938 in Dresden erlebte. Als Zeitzeugin dieser Ereignisse erzählte die mittlerweile in Weiden lebende Jüdin, wie sie auf dem Weg zur Schule brennende Synagogen sah, die die Feuerwehr nicht löschen durfte. Sie erinnerte sich, wie schockiert sie war, dass ein Gotteshaus brennt. "So etwas darf sich nie, nie wiederholen", mahnte die Zeitzeugin. Rabbiner Dannyel Morag verlas das Kaddisch, das jüdische Totengebet, in Gedenken an ermordete Weidener Juden.
Oberbürgermeister Kurt Seggewiß erzählte, dass er mit dem mittlerweile 89-jährigen Sohn eines jüdischen Weidener Kaufmanns in Kontakt stehe, der in Dachau von einem SS-Obersturmführer getötet wurde. So bleibe Erinnerung lebendig.














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