Rebecca Müller arbeitet in der Verwaltung des Caritas-Kreisverbands und weiß, wie spendenfreudig die Weidener sind.
ONETZ: Spenden die Weidener auch wie Sankt Martin ihre Mäntel?
Rebecca Müller: Rebecca Müller: Ja, wir haben insgesamt einen großen Zuspruch, sowohl bei Kleider- als auch bei Sachspenden. Die Menschen bringen Kleidung vom Wintermantel bis zur Unterwäsche, Bettwäsche und Handtücher, Geschirr, Dekoartikel und Weihnachtsdeko. Die wird natürlich im Moment auch gerne genommen. Das gilt auch für die Sachen von Verstorbenen, die von bedürftigen Rentnern gerne genommen werden.
ONETZ: In welchem Zustand ist die gespendete Ware denn?
Rebecca Müller: Das, was wir weitergeben, ist gute, wertige Ware. Was nicht zur Weitergabe geeignet ist, weil es zum Beispiel Löcher hat, geben wir an Verwerter weiter. Lose Knöpfe dagegen sind kein Problem: Die nähen unsere Ehrenamtlichen wieder an. Manchmal melden sich sogar Kaufhäuser oder kleine Geschäfte, die nicht verkaufte Ware spenden. Da sind dann sogar noch die Preisschilder dran.
ONETZ: Kommt die Ware nicht immer genau zur falschen Saison? Im Moment werden ja vor allem Sommersachen aussortiert, oder?
Rebecca Müller: Das stimmt. Aber wir lagern die Sachen ein und hängen die Anziehsachen der Saison entsprechend raus.
ONETZ: Herrscht im Lager manchmal Platzmangel?
Ja, vor allem in den Schubzeiten Herbst und Frühjahr.
ONETZ: Wer gehört denn zur Zielgruppe der Kleiderkammer?
Rebecca Müller: Das sind vor allem Flüchtlinge, Menschen, die Hartz IV beziehen, oder die von den Schwangerenberatungsstellen zu uns kommen sowie Rentner. Die Kunden sind sehr gemischt. Jeder, der bedürftig ist, kann und darf kommen.
ONETZ: Wird die gespendete Ware an diese Menschen verschenkt?
Rebecca Müller: Nein, wir geben sie gegen einen geringen Obolus ab. Die Kunden zahlen dann zum Beispiel nur ein paar Euro für eine Jeans. Die Einnahmen fließen wiederum in Hilfsangebote für Familien und Bedürftige.
ONETZ: Fehlt irgendwas, das dringend benötigt wird?
Rebecca Müller: Allerdings: Ehrenamtliche Helfer. Darüber würden wir uns sehr freuen. Die Ehrenamtlichen, die uns im Verkaufsraum unterstützen, sind alle um die 80 Jahre alt. Wir würden unsere Öffnungszeiten für den Verkauf gerne erweitern, aber dafür bräuchten wir mehr Helfer.
Die Caritas sucht weitere Ehrenamtliche für die Kleiderkammer. Wer sich an den Vorbereitungen und im Verkauf betätigen möchte, kann sich unter der Telefonnummer 0961/38914-0 unverbindlich erkundigen.
ONETZ: Gibt es Kleidung, die besonders gerne genommen wird, aber fehlt?
Rebecca Müller: Schuhe sind immer gut. Derzeit natürlich vor allem Winterschuhe. Im Sommer auch Ballerinas für Erwachsene und Kinder. Und gerade vor Weihnachten nehmen wir gerne Bücher sowie Spielsachen und Schlittschuhe, über die sich Kinder freuen.
ONETZ: Was muss ich beachten, wenn ich Textilware spenden möchte?
Rebecca Müller: Federbetten sollten bitte vorher gereinigt werden. Und Anziehsachen sollten natürlich auch gewaschen abgegeben werden.
ONETZ: Wie viel Kleidung landet bei Ihnen, kann man das beziffern?
Rebecca Müller: Das ist schwer zu schätzen und auch saisonabhängig. Aber ich denke, pro Woche dürften das schon zehn Säcke mit Kleidung sein, plus Sachspenden.
ONETZ: Gibt es etwas, das man nicht an die Kleiderkammer spenden kann?
Rebecca Müller: Ja. Möbel können wir leider nicht annehmen.
ONETZ: Wie lauten die Öffnungszeiten, zu denen ich Spenden abgeben oder gespendete Ware erwerben kann?
Rebecca Müller: Spenden können in Säcken oder Kartons verpackt zu den Öffnungszeiten unserer Geschäftsstelle, Nikolaistraße 6, abgegeben werden: montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr und 13 bis 16.30 Uhr sowie freitags bis 15 Uhr. Der Verkaufsraum im Caritas-Gebäude ist dienstags geöffnet: von 9 bis 12 Uhr und von 12.30 bis 16 Uhr.
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