Weiden in der Oberpfalz
12.11.2020 - 13:03 Uhr

Klinikum Weiden im Kampf gegen Corona: Wertvolles Geschenk für die Notaufnahme

Es ist ein Geschenk des Freistaats und eine wertvolle Hilfe für das Klinikum Weiden im Kampf gegen das Corona: Ein Computertomograph untersucht die Lunge von Patienten in der Notaufnahme binnen Sekunden auf Covid-19.

Dieses neue CT-Gerät soll die Ärzte in der Notaufnahme des Klinikums Weiden bei der Covid-19-Diagnostik unterstützen. Das bestätigt auch der Chefarzt der Notaufnahme Dr. Andreas Pohl (ganz links). Bild: Kliniken Nordoberpfalz AG/Michael Reindl
Dieses neue CT-Gerät soll die Ärzte in der Notaufnahme des Klinikums Weiden bei der Covid-19-Diagnostik unterstützen. Das bestätigt auch der Chefarzt der Notaufnahme Dr. Andreas Pohl (ganz links).

Die 7-Tage-Inzidenz in Weiden rangiert an diesem Donnerstag, 12. November, laut Robert-Koch-Institut auf einem neuen Rekordwert von 280,7. Zum Vergleich: Bereits bei einer Inzidenz von 272 traten im Berchtesgadener Land strikte Ausgangsbeschränkungen in Kraft. Zu diesem Zeitpunkt teilt das Klinikum Weiden Beruhigendes mit: Aktuell befinden sich elf Covid-19- Patienten auf der Isolierstation in Weiden, sechs weitere werden intensivmedizinisch betreut. "Weiterhin ist die Lage in den Häusern der Kliniken Nordoberpfalz AG bei der Behandlung von CoVid-19-Patienten stabil." Damit das auch so bleibt, greift das Klinikum Weiden auch auf einen neuen, wertvollen Helfer in der Notaufnahme zurück.

Lunge gut im Blick

So heißt es, es sei wichtiger denn je, dass die Diagnostik von Corona-Erkrankungen am Klinikum Weiden noch präziser und schneller wird. Das sei seit einigen Wochen durch ein zusätzlich in der Zentralen Notaufnahme installiertes Computertomographie-Gerät möglich. "Mit den hochauflösenden Aufnahmen dieses Computertomographs kann die Viruserkrankung in der Lunge zeitnah und sehr zuverlässig festgestellt werden."

Das rund eine Millionen Euro teure Gerät habe der Freistaat Bayern finanziert. Es soll unter anderem dafür genutzt werden, die Erkennung und Behandlung von Covid-19-Erkrankten zu erleichtern. Bayernweit wurden vom Freistaat insgesamt 34-CT-Geräte für Kliniken beschafft. „Die Zuteilung der CT ist flächendeckend in Bayern vor allem dort erfolgt, wo ein dringender Bedarf an einem zusätzlichen CT-Gerät bestand. Weil wir in der nördlichen Oberpfalz bei der ersten Corona-Welle einer der größten Hotspots waren, haben wir am Klinikum Weiden eines dieser hochmodernen Geräte erhalten, das uns enorm weiterhilft und klare Vorteile für unsere Patienten bietet“, erklärt Dr. Jürgen Altmeppen, Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin, der während des Katastrophenfalls als Ärztlicher Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz tätig war.

Zusätzliches Gerät generell nützlich

Die Einsatzmöglichkeiten des neuen CT-Geräts, das in der Zentralen Notaufnahme am Klinikum Weiden installiert wurde, sei vielfältig. Denn neben der schnellen zusätzlichen Abklärung einer Covid-Erkrankung, die sich bei einem CT der Lunge zeigt, bieten sich noch weitere Vorteile: „Nicht nur in der derzeitigen Situation sind wir sehr froh, dieses zusätzliche Gerät erhalten zu haben, um CoVid-19-Erkrankungen in der Lunge nachweisen zu können“, sagt Michaela Hutzler, Medizinische Direktorin der Kliniken Nordoberpfalz AG. „Es bietet uns auch einen klaren Zeitgewinn bei der Versorgung von Notfallpatienten und ermöglicht schon im Schockraum eine schnelle Diagnostik und weitere Informationen über die Art der Verletzung oder Erkrankung. Dadurch kann die Behandlung schneller anlaufen.“

Für das Klinikum Weiden insgesamt stellt das zusätzliche CT außerdem eine weitere Verbesserung des technischen Niveaus dar. Und nicht nur hinsichtlich der Behandlungs- und Diagnostikmöglichkeiten profitieren die Patienten: „Unser vorhandenes CT-Gerät ist im regulären Betrieb bereits stark ausgelastet. Hier haben wir jährlich rund 19.000 Patienten. Auch darum ist dieses zweite Gerät wichtig, um alle Anforderungen abdecken zu können“, bestätigt Professor Christian Paetzel, Chefarzt der Radiologie und Ärztlicher Direktor der Region Süd. Mit dem neuen High-Tech-Gerät kann darüber hinaus auch die Wartezeit für stationäre und ambulante Patienten reduziert werden.

„Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung. Damit wird es für uns noch einfacher und schneller, CoVid-19-Patienten oder Verdachtsfälle separat von anderen Notfällen zu diagnostizieren“, sagt Kliniken-Vorstand Thomas Egginger.

Weiden in der Oberpfalz20.10.2020
Hintergrund:

Neues Corona-CT: So funktioniert's

  • Funktion: Computertomographie (CT) basiert auf Röntgenstrahlung. Diese Röntgenstrahlen durchdringen bei diesem bildgebenden Verfahren den Körper. Dreidimensionale Bilder entstehen, weil die Strahlen in den verschiedenen Organen je nach Dichte des Gewebes unterschiedlich stark abgeschwächt werden. Eine selektive Darstellung unterschiedlicher Gewebe ist dabei möglich. So können Lunge, Knochen oder andere Organe besser beurteilt werden.
  • Einsatzmöglichkeit: Ein CT wird zur Diagnose unterschiedlicher Krankheiten oder Verletzungen genutzt, zum Beispiel am Kopf bei Verdacht auf eine lebensgefährliche Hirnblutung, einen Tumor oder eine Gefäßfehlbildung.
  • Covid-19-CT: Bei Thorax-CTs können bestimmte Organe gezielt auf Erkrankungen untersucht werden. So ist es beispielsweise möglich, anhand von CT-Aufnahmen der Lunge eine Covid-19-Erkrankung nachzuweisen.
  • Präzision und Tempo: Moderne CT-Anlagen bestechen durch ihre diagnostische Präzision im Millimeterbereich und durch die Schnelligkeit der Untersuchung, vor allem in Notfällen: ein „Ganzkörperscan“ dauert 15 bis 20 Sekunden!
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.