So etwas dürfte beim Gottesdienst mit Erwachsenen selten vorkommen. Das Konfestival in Weiden aber machte es am Samstag möglich: Ständig spendeten die etwa 350 Jugendlichen aus dem Dekanat Weiden für Musik und Vorführungen Beifall, es durfte gelacht, sich rhythmisch bewegt und oft auch gekreischt werden.
Sitzen bleiben musste man ohnehin nur zeitweise, schließlich mussten Kerzen angezündet, Pinnwände beschrieben und Gespräche untereinander geführt werden. Überhaupt wurde viel gesungen und musiziert, Texte waren auf die Seitenwänden projiziert. So begingen rund 350 Jugendliche aus den evangelischen Gemeinden des Dekanats Weiden das zweite Konfestival in die Aula der Geschwister-Scholl-Realschulen.
Bis aus Speichersdorf
Auch aus den entferntesten Regionen des Dekanats, von Waldsassen bis Wernberg-Köblitz und von Speichersdorf bis Vohenstrauß, waren sie angereist. Was alle gemeinsam haben? Sie befinden sich in der Vorbereitungszeit auf ihre Konfirmation. Gemeinsam konnten sie sich einen ganzen Tag lang in einer großen Gemeinschaft Gleichaltriger Gedanken über ihre eigene Person und den Glauben an Gott machen.
Das Konfestival stand unter dem Motto "Ich kann was - Let's do it". Es begann mit 18 Workshops zu Themen von "Afro Dance" über "Porträt zeichnen" und "Zauberei" bis hin zu "Fotografie" und "Fußball". Auch ein politisches Thema wie "Demokratie" behandelten die Jugendlichen und diskutierten dabei über die AfD. Gemäß dem Veranstaltungsmotto sollten die Jugendlichen in den Workshops ihre eigenen Fähigkeiten erkennen.
In den Spielszenen im anschließenden Gottesdienst ging es ebenfalls darum, sich selbst zu erkennen und "seine eigenes Licht nicht unter den Scheffel zu stellen". "Das eigene Licht" spielte überhaupt im Gottesdienst eine große Rolle. Der Höhepunkt war erreicht, als der ganze Saal durch Hunderte von Handy-Taschenlampen innerhalb von Sekunden aufleuchtete. Dieser Moment war aber auch das einzige Mal, dass die Jugendlichen zu ihrem Smartphone griffen.
Viele gemeinsame Erlebnisse
Um Nachhaltigkeit zu herzustellen, sollten alle auf Zettel schreiben, "was sie selbst als Erstes anpacken wollen". Vorbereitet und organisiert hat das Konfestival das 40-köpfige Team des Evangelischen Jugendwerks unter Leitung von Dekanatsjugendreferent Thomas Vitzthum. Als wichtigstes Ziel der Veranstaltung bezeichnete Vitzthum die Möglichkeit, viele Erlebnisse in der großen Gruppe aller Konfirmanden des Dekanats zu mitzunehmen und dabei gleichzeitig an den Gottesdienst und die Kirche herangeführt zu werden.
Für die Musik sorgten der Bezirksposaunenchor und eine eigens gegründete Projektband. Den Tag beschloss die interaktive Theater-Performance mit Matthias Jungermann von "Radieschenfieber".
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