Grenzen, Grenzerfahrungen, Sinnbilder für die Teilung entstehen in dem Theaterstück "3 Min - Ein Stück über Flucht, Migration und Rassismus" der "Kulturbühne" in der Max-Reger-Halle. In den Eröffnungsszenen werden Obstkisten übereinandergestapelt, verschoben und abgebaut, als Symbol für Grenzerfahrungen eingesetzt. In der mexikanischen Wüste öffnet sich für drei Minuten ein Grenzzaun. Familien, die seit Jahrzehnten getrennt sind, können im trockenen Flussbett des Rio Bravo zusammenkommen. Dann schließt sich der Zaun wieder und trennt die Menschen erneut.
Im kleinen Kreis erleben Schülerinnen des Elly-Heuss-Gymnasiums und der Sophie-Scholl-Realschule ein Bühnenstück auf nackter Bühne. Im eigentlichen Backstage-Bereich des Gustl-Lang-Saals erkunden sie mit ihren Lehrkräften, einer Schauspielerin und deren Kollegen die Magie und die Last des Moments. Der Moment - das sind die drei Minuten. Denn im Hintergrund läuft gnadenlos die digitale Uhr. Immer rückwärts. Immer und immer wieder. Das Stück über Flucht, Migration und Rassismus greift hochaktuelle Themen auf. Themen, die auch im Unterricht diskutiert werden. Deshalb sind hinterher auch intensive Gespräche mit den Schauspielern vorgesehen.
Wie "Kulturbühne"-Chef Veit Wagner unterstreicht, befolgt sein Verein seit nunmehr zwei Jahren eine Empfehlung des Weidener Stadtrats, nämlich verstärkt auch Schulen ans Theater zu binden. "3 Min" ist ein Stück, das die Brisanz des Flüchtlingsthemas zum Inhalt hat. Oder, wie es eine Lehrkraft formuliert: Eine Geschichte, die Schülerinnen motivieren will, den Blick für die Realität zu gewinnen.
Programm Kulturbühne Saison 2022/23
- 28. Februar, 19.30 Uhr: Kabale und Liebe – nach Friedrich Schiller
- 7. März, 19.30 Uhr: Hin ist Hin (frei nach Ödön von Horvath)
- 18. April, 19.30 Uhr: Nach Grimmelshausen: Simplicissimus
- 2. Mai: Die acht Millionäre –eine Krimikomödie
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