Dieser Ordensbruder hatte wirklich jede Menge Dreck am Stecken: Es war ein vergnügliches und kurzweiliges Theaterangebot, das die Kulturbühne Weiden zum Abschluss der Theatersaison 2023/24 präsentierte. Der „Mönch mit der Klatsche“ trieb sein Unwesen auf der Bühne beziehungsweise im Londoner Nebel und meuchelte dabei die ein oder andere Figur.
Der Titel machte es eigentlich schon deutlich: Ganz ernst ging es auf der Bühne nicht zu, denn zu sehen war eine äußerst witzige Geschichte, die zum einen die Edgar-Wallace-Filme der 1950er, 60er und 70er Jahre aufs Korn nahm und zum anderen mit so mancher gelungener Parodie auf die damaligen Filmstars wie Eddi Arent, Blacky Fuchsberger, Elisabeth Flickenschildt, Karin Dor und natürlich Klaus Kinski begeisterte.
Das Stück stammt aus der Feder von Stefan Keim, der gemeinsam mit Schauspielkollegin Michaela Schaffrath in dem Zwei-Personen-Stück mit „fliegenden“ Rollenwechseln brillierte. Vor den Augen der Zuschauer erschienen düstere englische Schlösser und geheimnisvolle Katakomben, ein Austausch-Inspektor aus Australien und ein als Bordell getarnter Bridgeclub. Nicht fehlen durften natürlich die „klassischen“ Musikeinspielungen der Wallace-Filme-Ära.
Den Rahmen der Handlung bildeten Beleuchter Klaus und Regieassistentin Katrin, die ungeplant ihren großen Auftritt als Schauspieler hatten – weil das eigentliche Ensemble im Stau auf der A93 steckte. Sie sprangen quasi ein, denn textsicher waren sie nach 855 Vorstellungen des Stückes auf jeden Fall. Raffiniert bauten Keim und Schaffrath auch immer wieder Lokalkolorit ins Stück ein. Dass der „Mönch mit der Klatsche“ schließlich überführt wird, steht natürlich außer Frage. Und die Besucher gingen mit der Frage nach Hause, die der irre Butler und die seltsame Gräfin in perfekter Kinski-Manier aufgeworfen haben: „Klaus, welcher Klaus? Sind wir nicht alle irgendwie Klaus?“
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