Kaum ist der Schalter auf Englisch umgestellt, schon ist die Max-Reger-Halle voll. Die Weidener "Kulturbühne", die oft über leere Ränge klagt, durfte sich am Mittwochvormittag über ein volles Haus freuen. Im Publikum saßen vor allem Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften, die ihre Englischkenntnisse testen wollten, aber auch "normale" Zuschauer. Gezeigt wurde die Fabel "Animal Farm" von George Orwell aus dem Jahr 1945. Der Roman gilt als Parabel auf die vom Volk getragene Februarrevolution in Russland, auf welche die Stalin-Diktatur folgte.
Obwohl die Inszenierung der American Drama Group versuchte, der Orwell-Erzählung treu zu bleiben, machte sie ihrem Publikum deutlich, dass die sowjetische Vorlage nicht der einziger Anhaltspunkt sein musste. In der menschlichen Vergangenheit gab es schon viele Versuche, sich der Tyrannei zu entledigen, um dann einer neuen anheim zu fallen. Die englischsprachige Bühnenversion regte in vielerlei Hinsicht zum Nachdenken an.
In der brillanten politischen Satire geht es um die "Manor Farm", wo sich die Tiere gegen die brutale Ausbeutung ihrer menschlichen Besitzer wehren, die sie vernachlässigen und ausbeuten. Es folgt ein Aufstand, der die Tiere zunächst in einen Zustand des Wohlstands versetzt, bis schließlich die Schweine das Zepter übernehmen und alles noch schlimmer wird, als es vorher war. Ein Stück für alle, ob sie ihre Englischkenntnisse auf die Probe stellen wollten oder etwas zum Nachdenken für sich mitnehmen wollten.
Über George Orwell
- 1996 bekam Orwell für seinen Roman Farm der Tiere postum den Retro Hugo Award verliehen, eine Auszeichnung für Science-Fiction-Literatur.
- Am 23. Mai 2000 wurde der Asteroid (11020) Orwell nach ihm benannt.
- 2017 wurde Orwell postum in die Science Fiction Hall of Fame aufgenommen.
- Ein Orwell-Museum in seinem Geburtshaus in Motihari wurde im Mai 2015 eröffnet.
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