Die Schirmherrschaft für die Ausstellung haben Christian und Lars Engel übernommen. Die Pappe wurde von BHS Corrugated gesponsert.
2008 hatte Susanne Kempf die Idee, gemeinsam mit anderen MS-Erkrankten eigene Werke auszustellen. Seit dem Start reiste die Ausstellung mit mittlerweile auf die Jahre verteilt rund 650 Bildern von beinahe 300 Künstlern mit MS in zahlreiche Orte in ganz Deutschland und die Schweiz. Die Teilnehmerinnen kommen bis aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Eine Ausstellerin ist Argentinierin, eine andere kommt aus den USA.
Die Vernissage am Sonntagvormittag begleitete Gruppe „Boundless“ mit Trommeln und Didgeridoo-Klängen. CSU-Stadtrat Hans Forster unterstrich als Vertreter der Stadt die besonderen Fähigkeiten, die in jedem Menschen steckten. Oft würden sie erst durch unvorhersehbare Ereignisse zutage treten. Diese Künstlerinnen gäben Einblicke in ihre Gefühlswelt, die auch mit Lebensfreude, Lebensmut und Zuversicht einhergehe.
„Die Ausstellung soll zeigen, dass das Leben mit einer chronischen Erkrankung viele positive Seiten haben kann.“ Wichtig sei es, sein Leben aktiv in die Hand zu nehmen, sagte Forster. „Für mich bedeutet die Abkürzung MS in Verbindung mit dieser Ausstellungsreihe mehr Schwung“, unterstrich Kempf. „Die Kunst bringt mehr Schwung ins Leben.“
Die Ausstellung sei ein Renner. Die Warteliste für nächstes Jahr sei schon voll. „Ich bin ein weitblickender Mensch.“ 2020 werde auch ihre Geburtsstadt Bamberg in die Reihe der Aussteller-Städte eingebunden sein. „Thomas Gottschalk und ich wurden vom gleichen Professor auf die Welt gebracht.“
Helga Bradatsch betonte in Vertretung der beiden Schirmherren die enorme Leistung, die jemand mitbringe, der seine schwere Krankheit akzeptiere und mit ihr umzugehen wisse. Kempf sei es nicht hoch genug anzurechnen, dass sie ihre „Krankheitsgenossinnen“ dazu angeregt habe, sich nicht zu verkriechen, sondern nach außen zu gehen. Der Erfolg gebe ihr Recht. "Ein gelungenes Werk gibt Lebensmut."
Eine chronische Erkrankung wie MS definiere sich nicht allein durch die Erkrankung selbst mit all ihren Einschränkungen und Behinderungen. Sondern wie bei jedem Gesunden auch, aus Neigungen, Hobbys, Vorlieben und Leidenschaften, sagte Neurologe Dr. Sven Heimburger. „Sie, liebe Künstlerinnen, haben Ihre Sprache gefunden. Mein erster Eindruck: Es ist eine ansprechende Vernissage geworden."
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