Thorsten Witzer sei klar, dass der Betrag den Bürgern etwas teuer vorkomme. „Wir müssen das aber verlangen, um wirtschaftlich zu bleiben“, sagte Witzer, der bei den Stadtwerken für die E-Mobilität verantwortlich zeichnet. Schließlich habe man in die Ladesäulen investiert. Um die Säulen bei gleicher Auslastung wie bisher kostendeckend betreiben zu können, müsste der Preis bei 50 Cent pro Kilowattstunde liegen.
Vorstand Johann Riedl sagte, dass mehrere Preismodelle im Gespräch seien. Bei Stromkunden der Stadtwerke könnte er sich durchaus vorstellen, dass die nur ihren Hauspreis bezahlen müssten. Am stärksten beansprucht werde die Ladestation am Neuen Rathaus.
Zu Besuch war am Dienstag die SPD-Fraktion unter dem Motto „Jens Meyer – Vision 2026 – Die Dach-über-dem-Kopf-Stadt: Energie und Versorgung aus Weiden“. Bürgermeister Meyer betonte die Entwicklung vom Gaswerk im Jahr 1880 zum modernen Dienstleistungsunternehmen als Erfolgsgeschichte. Das Stromnetz sei nun in eigener Hand. Die Stadtwerke hätten sich unverzichtbar gemacht. Meyer zählte Thermenwelt, Eisstadion, Kanal, Strom, Gas und Wasser auf. Ausdrücklich pries er das geplante neue Wasserwerk, das im Dezember 2021 fertiggestellt werden solle, als eine Investition in die Zukunft. „Das alte ist ein Vorkriegsmodell.“
Die Wasserversorgung müsse unbedingt in öffentlicher Hand bleiben. Eine Privatisierung lehnte Meyer kategorisch ab. „Die Rohre sind unser Kapital“, sagte Riedl. Wassermangel gebe es in Weiden nicht. „Wir haben noch genügend Brunnen.“ Es gebe keine Nitratprobleme. Die Brunnen lägen in Waldgebieten. „Wir haben sehr gutes Wasser.“ Nur zwei Brunnen seien leicht nitrathaltig. Weltweit werde es noch Kämpfe um Trinkwasser geben. München prozessiere heute schon mit umliegenden Landkreisen wegen Wasserentnahme.
Stefan Schinabeck präsentierte den Wasserwerk-Neubau nebst Betriebsgebäude in der Georg-Stöckl-Straße. Michael Kreis stellte die Beteiligungen der Stadtwerke an den Photovoltaikparks in Hütten und Tännesberg vor. Und Michael Baier beleuchtete Leitungssysteme, Kapazitäten und Kanalführung.
Mit der Energie, welche die Stadtwerke jährlich an die Bürger weitergebe, könnte man 9300 Bundesligaspiele ausleuchten, sagte er. Mit der Wasserlieferung an die Weidener Haushalte würde das Sportbecken der Thermenwelt 3725 Mal gefüllt. Und was Schmutz- und Abwasser anbelange, reiche dies immerhin noch für 3290 Beckenfüllungen.
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