Die 57-jährige Weidenerin, seit über 40 Jahren den Christsozialen verbunden, verspürt "heftige Meinungsverschiedenheiten" im Führungsteam, speziell zwischen Bundestagsabgeordetem Albert Rupprecht und Bundeswahlkreisgeschäftsführer Wolfgang Pausch. Als Vermieterin von Büroflächen in der Bahnhofsstraße sei sie mitten hineingeraten in einen Streit, "mit dem ich nichts zu tun habe".
Als sie im NT las, dass die CSU Büroräume sucht, habe sie auch ihre Flächen in der Bahnhofstraße angeboten - "in verschiedenen Größen." Auch die Erweiterung, die Pausch, von Rupprecht mit der Bürosuche beauftragt, anmieten wollte, war problemlos möglich. Lang blockierte die Räume, wies andere Interessenten ab. Dann folgt das lange Warten.
Erst kurz vor Weihnachten überraschte sie Pausch mit einer Absage der Bundeswahlkreiskonferenz. Aber es sei nicht die Absage selbst, die sie verärgere: "Das gehört zum Geschäftsleben. Es ist die Begründung, nämlich, dass die Räumlichkeiten zu groß seien. Ich habe das angeboten, was gewünscht war." Gabriele Lang war in der Partei und deren Gliederungen vertreten, war in der Schüler-Union, der Jungen Union, Stadträtin, erste Ortsverbandsvorsitzende überhaupt, Frauen-Union und Mittelstands-Union (auch als Vorsitzende). Sie glaubt, dass Rupprecht die Bürokosten rigoros senken will. Deshalb sei etwa dessen Abgeordnetenbüro in Weiden zum Heimarbeitsplatz bei ihrem Bruder in Peugenhammer (Zottbachhaus) "geschrumpft". Auch das Büro des Bundeswahlkreises soll wohl möglichst kostengünstig sein.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag kündigte Lang schriftlich ihren Austritt aus der CSU an, weil ihr nicht die "wahren Gründe" für die Ablehnung ihres Mietangebotes mitgeteilt würden. Bisher gebe es keine Reaktion von Vertretern der CSU-Familie, als deren Bestandteil sich die Langs seit Jahrzehnten fühlen. "Nicht einmal der Eingang meines Schreibens wird bestätigt. So behandelt man keinen Menschen, egal ob Parteimitglied oder nicht! Das ist dann auch nicht mehr meine Partei. "
Überrascht von Langs Austrittsdrohung zeigt sich Wolfgang Pausch. Er räumt durchaus "jeweils nachvollziehbare unterschiedliche Anforderungsprofile an die gesuchten Büroräume" ein. "Aber mehr ist da nicht." Es sei schließlich aber eine rein sachliche Auswahl der Bundeswahlkreiskonferenz aus den insgesamt acht vorliegenden Objekten getroffen worden. Dass bisher die CSU nicht auf den Lang-Brief reagiert habe, liege einfach daran, dass das Büro über Weihnachten und die Feiertage geschlossen habe.



















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.