Weiden in der Oberpfalz
11.04.2019 - 16:55 Uhr

Laufen auf ärztliche Anordnung

Längst ist es bewiesen: Sport verhindert Krankheiten und ist deswegen lebensverlängernd. Doch viele verweigern sich hartnäckig. Ein neuer Vorschlag kommt von einem Herzspezialisten.

Beim Medizinischen Forum referieren (von links) Professor Robert H.G. Schwinger, Dr. Sarah Schönian und Professor Christian Stumpf. Bild: Bühner
Beim Medizinischen Forum referieren (von links) Professor Robert H.G. Schwinger, Dr. Sarah Schönian und Professor Christian Stumpf.

Zum Medizinischen Forum in die Max-Reger-Halle waren Ärzte aus den Kreisverbänden Weiden, Neustadt/WN, Tirschenreuth und Schwandorf gekommen. Was ihnen empfohlen wurde, hatten sie wahrscheinlich noch nie gehört. „Ordnen Sie auf dem Rezept ein konkretes Sportprogramm an“, schlug ein Chefarzt vor als Fazit seines Referats an. Es war ein Herzspezialist, der dies vorschlug und zwar der Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin am Klinikum Bayreuth Professor, Christian Stumpf. Für den Mediziner gilt, „dem Patienten müssen echte Zielvorgaben an die Hand gegeben werden um die Motivation zu fördern“. Ausdrücklich gelte diese Empfehlung auch für Patienten mit schwachem Herzen und für Patienten im fortgeschrittenen Alter. Für diese Patienten hält Stumpf Sport „unbedingt“ für erforderlich. Auch Krafttraining sollte dazu kommen. Mit zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen belegte der Mediziner die Aussage „je höher die sportliche Intensität, desto niedriger das Risiko der Gesamtsterblichkeit, der Krebssterblichkeit sowie von Herzkrankheiten und Diabetes“.

Bevor ärztliche Trainingsempfehlungen formuliert werden, müsste in der Spiroergometrie oder im Belastungs-EKG die maximale Herzfrequenz festgestellt werden. Das Training sollte immer unterhalb der anaeroben Schwelle erfolgen. Patienten mit Herzinsuffizienz sollten allerdings nicht Tauchen und Bergsteigen bis maximal 2500 Meter, aber nicht unter minus fünf Grad.

Auch die anderen Vorträge der Veranstaltung befassten sich mit dem Thema Herzinsuffizienz. Leitende Oberärztin Dr. Sarah Schönian vom Klinikum Weiden gab den Ärzten Empfehlungen, für welche Patienten der „subkutane“ und für welche der „transvenöse“ Defibrillator geeignet ist und welche Komplikationsrisiken jeweils damit verbunden sind. Es schloss sich der Vortrag des Chefarztes Professor Robert H.G. Schwinger vom Klinikum Weiden über „Leitliniengerechte Therapie bei Herzinsuffizienz“ an. Kernaussage dabei war, dass vor einer Operation oder einer Clip-Implantation immer erst die „optimalste medikamentöse Therapie“ zu Einsatz kommen sollte. Angekündigt wurde der am 5. Mai am Klinikum Weiden stattfindende zweite Herztag.

 
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