Weiden in der Oberpfalz
09.04.2020 - 14:59 Uhr

Laufend am Kennenlernen

Jogging-Schuhe anziehen und loslaufen. Auch so kann man sich eine Stadt und ihr Umland erschließen. Marathoni Ludwig Kreutzer war in und um Weiden unterwegs.

Ludwig Kreutzer beginnt seine Touren an der Wandertafel, die sich am zentralen Großparkplatz "Naabwiesen" im Weidener Zentrum befindet. Bild: Gabi Schönberger
Ludwig Kreutzer beginnt seine Touren an der Wandertafel, die sich am zentralen Großparkplatz "Naabwiesen" im Weidener Zentrum befindet.

Nach Weiden des Jobs wegen ziehen? Na klar! Ein guter Reiseführer und ein Besuch bei der Touristinfo gehören vor einer Entscheidung aber sicherlich dazu, will man die Stadt für sich entdecken.

Sportliche Menschen können das Terrain aber auch in Laufschuhen erkunden und so ein Gefühl dafür entwickeln, wie gut die Stadt zu ihnen passt.

Der 64-jährige Weidener Läufer Ludwig Kreutzer stellt zwei Strecken vor. Mithilfe eines Stadtplans können die Beschreibungen im Beitrag nachvollzogen werden, genaue Details zum Nachlaufen (mit Bildern und Tourenprofilen; auch ohne Registrierung) stellt der Autor in den genannten Komoot-Links zur Verfügung.

Ludwig Kreutzer kennt in Weiden jeden Winkel: "Selbst der Stadtfriedhof ist einen Abstecher wert." Bild: Gabi Schönberger
Ludwig Kreutzer kennt in Weiden jeden Winkel: "Selbst der Stadtfriedhof ist einen Abstecher wert."

Variante 1 "fast mittendurch"

Start und Ziel ist die Wandertafel am Großparkplatz Naabwiesen in der Stadtmitte: "Dort sind viele schöne Wanderwege eingezeichnet, die man natürlich auch laufen kann. Die Tafel bietet eine erste Orientierung."

Die "Fast-mittendurch"-Variante hält sich allerdings nicht an einen markierten Weg, führt unter anderem aber durch "kraftspendende, City-nahe Grünanlagen".

Von der Wandertafel aus geht es in die Kurt-Schuhmacher-Anlage. "Ein reizvoller Grünstreifen. Immer auf dem gleichen Weg geht es entlang der historischen Stadtmauer und des kleinen Stadtmühlbachs und weiter in den direkt anschließenden Max-Reger-Park." Der Weg trifft auf die verkehrsreiche Friedrich-Ebert-Straße, die sich an dieser Stelle gut auf einem Zebra-Streifen überqueren lässt. Von da aus Richtung Schlör-Platzweiterlaufen.

"Ein Denkmal erinnert dort an Gustav-von-Schlör, dem Weiden im 19. Jahrhundert den Bahnanschluss verdankte und damit einen wirtschaftlichen Aufschwung", unternimmt Kreutzer einen kurzen Ausflug in die Stadtgeschichte.

Weiter geht's entlang der Sebastianstraße ins ehemalige Lederer-Viertel (die Lederer hatten ihre Werkstätten im Mittelalter des Gerbgeruchs wegen außerhalb der Stadtmauern) und danach - vorbei am modernen Klinikumund der profanisierten Augustiner-Kirche - zum Stadtfriedhof(über Erhard- und Söllnerstraße und einen Fußgängerweg zur Gabelsbergerstraße). "Der hat einen ganz besonderen Charakter und ist mit seinen alten Grabmalen einen kurzen Abstecher mit Verschnaufpause wert."

Vom Klinikum kommend lässt sich die Gabelsbergerstraße zum Friedhof hin sicher über einen Zebrastreifen queren. Über Rot-Kreuz-Platz auf die Dr.-Martin-Luther-Straße laufen (Richtung Norden). Von dort rechts auf den Hammerweg und dann durch die Hammerweg-Anlagemit ihren schönen, großen Kastanienbäumen. Rechterhand taucht eine Holzbrücke auf, die in eine Baum-Allee leitet. Auf diesem Weg geht es am Stadion der SpVgg SV Weidenvorbei, er kreuzt die Straße "Am Langen Steg" und mündet in einem T-Stück in einen Radweg, der den Läufer am Ufer des Flutkanals(ein künstlicher Nebenarm der Waldnaab) wieder in den Max-Reger-Park und die Kurt-Schumacher-Anlage zurückbringt.

Hier geht's zur Tour (keine Anmeldung nötig):

Variante 2: "Weiden von außen"

"Weiden von außen"

Diese Runde von etwa 11,5 Kilometer Länge beginnt ebenfalls an der Wandertafel des Großparkplatzes Naabwiesen, allerdings führt sie aus der Stadt heraus. Zunächst über die Ampel die Dr.-Pfleger-Straße überqueren und dann auf der Weigelstraße Richtung Flutkanal. Am Flutkanalnach Norden laufen. "Man ist dann zwar noch zentrumsnah, aber trotzdem umgeben von viel Grün und hat stellenweise einen freien Blick auf die Silhouette der Altstadt." Weiter geht es über eine Holz-Bogenbrücke ans andere Ufer. Die Uferstraße nach Norden folgen, sie kreuzt die Friedrich-Ebert-Straße (stark befahren, aber mit Zebra-streifen) und führt an einer kleinen Brücke mit Wehranlage zur Mündung der Waldnaab in den Flutkanal. Diese Brücke nicht überqueren, sondern rechts Richtung Stadtbadweiterlaufen ("Es lohnt sich ein kleiner Abstecher in das idyllische Bad mit seinen mächtigen Bäumen. Generationen von Weidnern haben hier das Schwimmen gelernt, bevor es mit dem neu geschaffenen, beheizten Schätzlerbad als Besuchermagnet an Bedeutung verlor. Sein Charme ist geblieben.").

Die Straße Edeldorfer Weg führt zum Nobelrestaurant Casa Andalusia. Dort in den Almesbacher Weg einbiegen ("Ab dem Casa Andalusia ist die Routenführung mit dem Rundwanderweg um Weiden identisch, der mit einem rot-grünen Kreis gut markiert ist.").

Die Markierung weist hinter dem letzten Haus auf der rechten Seite in einen Wiesenweg: "Jetzt geht es bergauf auf eine Allee mit Obstbäumenund im Frühjahr und Sommer wunderbar duftenden Blumenwiesen. Ein Blick zurück und man hat Weiden zu Füßen."

Die Streuobstwiese endet am Staatsgut Almesbach, mit seinen imposanten historischen Gebäuden. Von dort führt die rote-grüne Markierung (Rot und Grün sind die Hoheitsfarben der Stadt Weiden) über einen Schotterweg Richtung Vohenstraußer Straße über ansteigendes, offenes Gelände zum "Steinernen Tisch"("ein schöner Platz zum Verschnaufen, mit tollem Ausblick"). Von dort ist es nicht mehr weit in den angrenzenden Wald ("herrlicher Singletrail über Wurzeln"). Am Weg liegt die Kapelle zur Heiligen Staude. "Besonders die Christmetten im Freien locken alljährlich viele Gläubige an."

An der Überquerung der B 22(Vorsicht, viel Verkehr!) ist der höchste Punkt der beschriebenen Tour erreicht. Über die Renner Höhe auf der gegenüberliegenden Seite der Bundesstraße führt der rote-grüne Weg durch ein Waldstück bergab zur Schirmitzer Straße (diese wird etwas versetzt überquert, auf Markierung achten) und über einen Feldweg zunächst zurück an den Flutkanal(nach Norden laufen) und im weiteren Verlauf wieder in den Max-Reger-Park beziehungsweise die Kurt-Schumacher-Anlage und so letztlich wieder zur Wandertafel am Großparkplatz.

Hier geht's zur Tourenbeschreibung (keine Anmeldung nötig):

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.