Das Evangelische Bildungswerk veranstaltete in der Michaelskirche einen lebensfrohen Liederabend mit der Berliner Künstlerin Reinhild Kuhn. An der Gitarre begleitet wurde die Performerin von Thomas Holzhausen. Die Sängerin beschrieb mit ihren Liedern und Texten die Vergänglichkeit. Sie machte Mut. Das Wort "hätte" – diese Bilanz der verpassten Chancen – würde sie gerne in ihren letzten Stunden aus ihrem Wortschatz gestrichen wissen, sagte sie.
Kuhn sang Lieder über Licht und Schatten, von den modrigen Laubhaufen des Novembers bis zum frühlingshaften Erwachen im März. Ihr Repertoire beinhaltete Tod und Leben. Neben eigenen Kompositionen bemühte sie Texte von Shakespeare und William Blake, sang Lieder von Leonard Cohen bis Leonard Bernstein, die alle über die kleinen und großen Fragen endlicher Existenz gedichtet und komponiert hätten. Mit Leichtigkeit manövrierte die Sängerin durch die Höhen und Tiefen des Lebens und Ablebens, plauderte über Rituale, fand aber auch mit kammermusikalischer Dynamik heitere und lichte Momente.
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