Marianne Achs Geschichten haben viele autobiografische Anteile, stellte Irene Fritz die Autorin vor, die bei einer Matinee am Sonntag beim Kunstverein aus ihrem neuesten Buch "Auch die Nacht hat eine Farbe" las. Ihre Bücher reflektierten ein Stück Zeitgeschichte und ihre Figuren seien meist Frauen auf der Suche nach irgendetwas. In ihrem jüngsten Werk gehe es um das Thema Verlust. "Die Zeiten sind nicht unbedingt so, um fröhlich in den Tag hinzuleben", sagte Fritz. Aber auch in der finstersten Zeit könne man sich über Worte und einen guten Satz freuen.
In ihrer Geschichte geht es um Konstanze, die ihren festen Platz im Leben noch nicht gefunden hat. Immer wieder versucht sie aus ihrer Beziehung zu Eric, einem Schauspieler, der nur für die Bühne lebt und ihr keinerlei Sicherheiten bietet, auszubrechen. Letztendlich ordnet sie sich ihm unter und bleibt ihm treu. Schon im Studium war sie wenig zielstrebig, ihre Freunde wechselten. Zur Mutter hat sie ein kühles Verhältnis, eng verbunden fühlt sie sich mit dem Vater, einem Fernfahrer. Als die kleine Chiara auf der Welt ist, scheint sich alles zu fügen. Doch es kommt anders.
Bei ihrer Lesung führte die in Eslarn aufgewachsene Autorin ihre Zuhörer möglichst nah an die Hauptfigur Konstanze heran, an ihren Wankelmut, ihre Verzweiflung, ihre Hoffnung. Natürlich hielt sich die Autorin dabei nicht an den Ratschlag eines ihr bekannten Buchhändlers, sie solle die Geduld ihres Publikums nicht überstrapazieren, weil ein Zuhörer nicht länger als 20 Minuten lang konzentriert zuhören könne. "Mir ist das zu wenig."
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.