Zusammen mit dem Netzwerk Forst und Holz und dem Bauunternehmen stellt der Maschinenring die Vorzüge der Holzbauweise bei einer Baustellenbesichtigung vor. „In Japan gibt es die ältesten Gebäude aus Holz, die über 2000 Jahre alt sind“, sagt Gerhard Gruber, der Geschäftsführer des Bauunternehmens, als Beweis für die Haltbarkeit des Rohstoffs. Auch das vermeintliche Gegenargument des mangelnden Brandschutzes gelte nur bedingt. „Ein großer Balken verkohlt, aber brennt nicht“, weiß der Unternehmer. Die Kohleschicht hemme im Brandfall die weitere Ausbreitung des Feuers. Konstruktiv bestünden ähnliche Möglichkeiten wie beim klassischen Bauen mit Stein und Beton. So erreiche eine Brettsperrholzdecke etwa die gleichen Steifigkeitswerte wie eine Betondecke. „Heute kann so hochwertig gebaut werden, dass auch der Rückbau und das Versetzen an einen anderen Ort möglich wäre“, schwärmt der Bauunternehmer.
Einen Nachteil des Baumaterials nennt Architekt Karlheinz Beer. Während Beton Kälte und Wärme lange speichern kann, nimmt Holz Wärme schnell auf und gibt sie auch schnell wieder ab. Entsprechend könnten die Temperaturen im Sommer steigen. „Bauphysikalisch müssen hier andere Überlegungen angestellt werden“, erklärt der Planer. Entscheidend sei eine ausreichende Beschattung. Technische Lösungen seien teuer, weswegen Beer für natürliche Verschattung plädiert: „Bäume sind im Holzbau sehr wichtig.“ So werden auf dem südwärts ausgerichteten Parkplatz und an der Südwestfassade Laubbäume als Schattenspender gepflanzt. Die Büros sind überwiegend auf der kühleren Nordseite angeordnet, wo große Fensterflächen dennoch für lichtdurchflutete Räume und einen Panoramablick ins Grüne sorgen.
Die Bauweise liegt im Trend. „Die neue Generation baut bewusster und überlegt, wo man Klimaschäden vermeiden kann“, sagt Gerhard Gruber. Wenn Bäume im Wald heranwachsen, würde als Abfallprodukt lediglich Sauerstoff anfallen. Während das Unternehmen mit Sitz in Roding bereits seit 25 Jahren Ein- und Zweifamilienhäuser anbietet, wurde das Angebot erst vor drei Jahren auf Mehrfamilienwohnanlagen und Gewerbebauten erweitert. „Wir sind überrascht, wie viel Nachfrage da ist“, sagt Gruber. Für den Maschinenring waren neben Ökologie und Bauzeit noch zwei weitere Argumente ausschlaggebend. Mit rund 2000 Euro Nettobaukosten je Quadratmeter sei es die wirtschaftlichste Lösung gewesen. Und die Optik überzeugte ebenfalls. „Als Dienstleister wollten wir auch etwas Auffälliges und aus den anderen Bauten im Gewerbegebiet herausstechen“, sagt Geschäftsführer Härtl und zeigt sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
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