Weiden in der Oberpfalz
19.10.2018 - 10:27 Uhr

Massive Kampagne für Bildung

Der Deutsche Weiterbildungsatlas 2018 beweist es: Bürger in Weiden und im Landkreis Neustadt/WN nehmen relativ selten an beruflichen Bildungsmaßnahmen teil. Mit einem neuen Bildungsbüro soll sich dies ändern.

Tschechisch-Kurs an der VHS Weiden-Neustadt mit Dozentin Svenja Gehret. Die VHS hat ein großes Angebot an beruflichen Bildungsmaßnahmen, doch viel mehr Menschen könnten es nutzen, wie der Deutsche Weiterbildungsatlas beweist. Bild: Bühner
Tschechisch-Kurs an der VHS Weiden-Neustadt mit Dozentin Svenja Gehret. Die VHS hat ein großes Angebot an beruflichen Bildungsmaßnahmen, doch viel mehr Menschen könnten es nutzen, wie der Deutsche Weiterbildungsatlas beweist.

Die Zahlen sind eindeutig. In Weiden und im Landkreis Neustadt haben im Durchschnitt pro Jahr deutlich weniger Menschen an beruflichen Bildungsmaßnahmen teilgenommen (6,28 Prozent) als in den meisten anderen Regionen Deutschland (13,52 Prozent). Wenig besser schneidet der Landkreis Neustadt/WN mit 6,63 Prozent ab. Bayernweit beträgt dieser Wert 12,60 Prozent. Weiden und Neustadt haben die niedrigsten Werte aller Gebietskörperschaften in der Oberpfalz. Spitzenreiter ist der Landkreis Tirschenreuth mit 16,26.

Mit der Problematik soll sich auch der Lenkungsausschuss der Arbeitsmarktinitiative Weiden befassen, versichert Oberbürgermeister Kurt Seggewiß. Diese Ergebnisse sollen sich nicht wiederholen. Bildungsmanagement, Bildungsmonitoring und Bildungskoordination sollen Aufgaben eines neuen Bildungsbüros werden. Ein solches wird in der Stadt Weiden und im Landkreis Neustadt eingerichtet. Je drei Mitarbeiter arbeiten zukünftig dort, um die Bildungssituation in der Region zu verbessern.

Stellen ausgeschrieben

"Wir setzen auf Bildung in allen Lebenslagen", sagt die Bildungskoordinatorin der Stadt Weiden, Julia Lenhart. Sie kann ihre Arbeit, die sich bisher schwerpunktmäßig auf Migranten bezog, mit einem erweiterten Aufgabenkreis im neuen Bildungsbüro fortsetzen. Dort werden drei Teilprojekte integriert für die Fördermittel beim Europäischen Sozialfond sowie beim Bundesbildungs- und Forschungsministerium beantragt wurden. Noch stehen einige endgültige Förderzusagen aus, doch bei Stadt und Landkreis besteht Zuversicht. Ausschreibungen zur Mitarbeitergewinnung sind veranlasst.

"Wir wollen Bildung ganzheitlich betrachten, denn Bildung ermöglicht Teilhabe am beruflichen, sozialen und kulturellen gesellschaftlichen Leben", sagt Lenhart. Bildungsarmut verwehre diese Teilhabe. Bildungsaufgaben beginnen "quasi bei der Geburt". Deshalb gehören auch Schulentwicklungsplanung und Jugendhilfeplanung zum Gesamtkonzept. Lenhart stellt die drei Teilprojekte des zukünftigen Bildungsbüros vor. Bildungsmanagement umfasst den Aufbau von Netzwerks- und Gremienstrukturen, die Planung von Bildungskonferenzen, ein Informationsmanagement mit Bildungsportal und umfassender Beratung.

Projektbeginn 1. November

Bildungsmonitoring recherchiert und wertet kommunale Bildungsdaten aus und erstellt Konzepte für Bildungsberichte und Datenservice. Die Bildungskoordinatoren kümmern sich schwerpunktmäßig um Neuzugewanderte mit besonderem Fokus auf die Fachkräftegewinnung. Projekte werden konzipiert und begleitet, Entscheidungsträger informiert und beraten. Projektbeginn für Bildungsmanagement und -monitoring soll vorbehaltlich der noch ausstehenden endgültigen Genehmigung bereits der 1. November sein. Das Teilprojekt Bildungskoordination konnte bereits seit 1. Oktober im Landkreis Neustadt fortgeführt werden, die Stadt Weiden geht hierbei vom 1. Februar 2018 aus.

Die Bildungskoordinatorin der Stadt Weiden Julia Lenhart kann auch im neuen Bildungsbüro ihre Arbeit fortsetzen Bild: Bühner
Die Bildungskoordinatorin der Stadt Weiden Julia Lenhart kann auch im neuen Bildungsbüro ihre Arbeit fortsetzen
 
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