Weiden in der Oberpfalz
18.06.2023 - 10:00 Uhr

Max Reger mal anders: Entdeckertour in Weiden ein voller Erfolg

Geistliche Chormusik, Spiel auf der Violine oder eine neue Briefmarke. Die Max-Reger-Tour durch die Weidener Innenstadt lockt zahlreiche Kulturfreunde an.

Bereit für eine kleine, aber exklusive Entdeckertour durch das Max-Reger-Universum? Wie viele Reger-Fans sich am Freitagabend dem Angebot angeschlossen haben, konnte Mit-Organisatorin Petra Vorsatz am späten Abend noch nicht mitteilen. Es gab an allen Stationen Kassen und die mussten erst noch zusammengeführt werden. Eine erste Bilanz ließ sich gegen 22 Uhr aber doch schon ziehen. "Die Leute sind alle begeistert. Alle beglückwünschen uns zu diesem tollen Erfolg. Und das ist wirklich schön. Es wurden alle Erwartungen übertroffen."

2016 gab's die Reger-Nacht bereits in ganz anderer Form. "Wir wollten die Veranstaltung nicht inflationär werden lassen und haben uns heuer wieder was anderes einfallen lassen." Sie selbst habe wenig mitbekommen. Sie musste ja an einer der Kassen die Stellung halten. Für nur zehn Euro konnten sich die Reger-Freunde zwischen 19.30 Uhr und 22.30 Uhr mit Musik, Exponaten, Installationen und Reger-Schmankerln eindecken. Der perfekte Abend für Enthusiasten. Selbst wenn die letzte Dreiviertelstunde in der Innenstadt mit Regenschirmen absolviert werden musste.

Völlig zwanglos

Konstantin Thomas sprach von einer tollen Idee. "Das war Super-Klasse." Der Musikliebhaber beklatschte besonders die unkomplizierte Art, Reger-Musik auf höchstem Niveau zu erleben zu dürfen. "Das Konzept hat gepasst. Alle konnten von Station zu Station reisen." Und alle hätten diese Möglichkeit wahrgenommen. Perfekt sei gewesen, dass man gar nicht alles sehen oder hören musste. "Man konnte sich durch die Innenstadt treiben lassen." Die Zwanglosigkeit habe gar nicht auf Vollständigkeit gezielt.

Für Thomas ein Highlight: Regers Geistliche Chormusik in der Michaelskirche, vorgetragen von der Kantorei Weiden unter Leitung von Anna-Magdalena Bukreev. An der "Königin der Instrumente", der Orgel, saß Valerij Bukreev. Er spielte dort Reger und Johann Sebastian Bach. Irene Fritz hatte vorher eine Vernissage beim Kunstverein besucht und klinkte sich erst relativ spät ein. Ihr Reger-Abend begann mit drei Walzern, die Jana Vokata und Florian Löw vierhändig am Klavier im Alten Rathaus spielten.

"Ich finde es toll, dass es hier diese Rundläufe gibt, bei denen man sich zu unterschiedlichen Zeiten etwas aussuchen kann. Mein Kritikpunkt: Ich hätte es gerne bis 24 Uhr gehabt." Dafür konnte sie gleich sitzen bleiben und nur wenige Minuten später das anschließende Klarinettenkonzert mit Michael Kopp und Sebastian Kuhl (Klavier) genießen. Alle Künstler spielten übrigens wenigstens dreimal.

Viel Neues

"Ich kann's nur empfehlen", sagte Hubert Erl. Bei solchen Gelegenheiten merke man erst, wie genial Reger komponiert habe. "Man kann sich eigentlich gar nicht vorstellen, welche Kompositionen Max Reger gemacht hat, die man gar nicht kennt." Das Programm verdiene alle Hochachtung. "Man lernt viel Neues dazu. Auch über sein Leben, sein Wirken. Trotz seiner schweren Musik hat er sich seinen Humor bewahrt." Darüber und über noch viel mehr berichtete Claudia Lohmann im Maria-Seltmann-Haus. Dort durfte man sich auch über Jakob Schröder freuen, der eine "Suite für Viola solo" vertonte.

Einblicke in Regers Kindheit gab Stadtführer Franz Schwab bei zwanglosen Führungen im Innenhof der Volkshochschule, gleich neben dem ehemaligen Reger-Wohnhaus. MdL Stephan Oetzinger, der den Schirmherrn Ministerpräsident Markus Söder vertrat, glaubte, dass das Fördergeld aus München, das er für das Max-Reger-Jahr locker gemacht habe, hier gut angelegt sei. Bürgermeister Lothar Höher, selbst begeisterter Philatelist, besuchte das Sonderpostamt und zeigte sich stolz über zehn neue Briefmarken, die Regers Konterfei zeigen. Philatelisten hatten die Chance, neben den Marken auch welche mit Sonderstempeln zu erwerben. Eine Ausstellung "Blätter und Blüten" im Alten Schulhaus wurde von Veronika Gerber gestaltet.

 
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